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20 Jahre Mühlenverein Lindhorst Mühlenbäcker Volker Düsedau postum zu Ehrenmitglied erklärt

Von Burkhard Steffen 03.11.2010, 05:17

Mit einer stimmungsvollen Festveranstaltung in der "Möllenschüne" feierten die Mitglieder des Mühlenvereines Lindhorst am Sonnabend das 20-jährige Vereinsjubiläum.

Colbitz/Lindhorst. Als 1990 das Gerücht umging, dass Lindemanns Mühle verkauft und abgerissen werden soll, gründete sich am 30. Oktober 1990 der "Verein zur Erhaltung der Bockwindmühle Lindhorst". Einer der Hauptinitiatoren war der heutige Vereinsvorsitzende Friedhelm Sienholz.

Nach einigen Sicherungsarbeiten an der 1861 gebauten Windmühle, wurde diese am 30. Mai 1992 in einer spektakulären Aktion auf Gemeindeland umgesetzt. Mehr als 2000 Zuschauer sowie Presse, Funk und Fernsehen verfolgten, wie ein schwerer Kran das Bauwerk 57 Meter durch die Luft balancierte.

Diese Aktion und die vielen weiteren, die die Mühlenfreunde in den vergangenen 20 Jahren starteten, konnten die Besucher der Festveranstaltung, darunter auch Heidekönigin Josephine I., in Videos und einer Diashow noch einmal nacherleben. Dafür hatte Isabell Sienholz über 100 Stunden Filmmaterial gesichtet und digitalisiert.

Anlässlich ihrer Jubiläumsfeier ehrten die Mühlenfreunde eines ihrer aktivsten Mitglieder. Christiane Sölter hielt die Laudatio für den leider viel zu früh verstorbenen Volker Düsedau, der postum zum Ehrenmitglied des Vereines ernannt wurde. "Seine Einsatzbereitschaft war für uns immer ein Vorbild, sein Engagement mitreißend. Ein ,geht nicht‘ gab es für Volker nicht", so Christiane Sölter.

Volker Düsedau war es auch, der die Impulse zum Bau des altdeutschen Backofens an der Mühle gab. Inzwischen errichteten die Mühlenfreunde neben dem Backhus noch die Möllenschüne und das Möllenhus. Das Ensemble an der nach Tausenden freiwilligen Arbeitsstunden wieder betriebsfähigen Bockwindmühle erfreut sich zu Veranstaltungen mehrmals im Jahr bei Gästen aus der Region großer Beleibtheit.

Manuel Richter spielte

"Es ist schön, dass wir unseren Kindern zeigen können, wie das Müller- und das Bäckerhandwerk früher gearbeitet haben", lobte Kita-Verbundleiterin Christina Laqua, die wie Pfarrer Dieter Kerntopf und dem stellvertretenden Bürgermeister Eckhard Liebrecht zu den Ehrengästen gehörte, die Bemühungen der Mühlenfreunde.

Zu Livemusik vom Manuel Richter konnte getanzt werden. Das üppige Büfett schmeckte am besten mit Bier aus Colbitz und Lindhorst. Mühlenbäckerin Pia Düsedau hatte extra für das Jubiläum eine Torte gebacken, die zu später Stunde von Heidekönigin Josephine I., Friedhelm Sienolz und Gründungsmitglied Heinz Cyrus angeschnitten wurde.