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Große Volksstimme-Serie über Magdeburger Straßennamen / Heutige Folge 1018 führt nach Alt-Olvenstedt Der Mittelweg führt zu Eigenheimen am Stadtrand

Von Karl-Heinz Kaiser 11.03.2013, 01:26

In der Straßennamen-Serie beleuchtet die Volksstimme die Bezeichnungen der Straßen in Magdeburg. Heute setzt die Redaktion die Artikelreihe fort - mit dem Mittelweg in Alt-Olvenstedt.

Alt-Olvenstedt l Der Mittelweg ist eine innerörtliche Straße in Alt-Olvenstedt mit zunächst nachrangiger, ab den 1990er Jahren jedoch immer wichtigerer infrastruktureller Bedeutung. Sie beginnt am verkehrsreichen Weizengrund und endet auf der Straße "Zur Tonkuhle". Der Mittelweg führt (auch über "Abzweige") zu den neuen Baugebieten "Saures Tal" und "An den Röthen". Konkret handelt es sich um Mergelweg, Im Felde und Zur Tonkuhle. Die Straße erfüllt somit durchaus wichtige Erschließungsfunktionen.

Der Mittelweg ist eingruppiert als Gemeindestraße, die Baulast liegt in städtischen Händen, also beim Tiefbauamt. Die Straße ist 538 Meter lang. Der Name der Trasse kennzeichnet auch ihre Lage, die in gerader Linie etwa durch die Mitte der westlich des Weizengrunds gelegenen (neu-)bebauten Gebiete führt.

Der Mittelweg in Alt-Olvenstedt existierte unter diesem Namen allerdings bereits vor dem Entstehen der Eigenheimgebiete "Saures Tal" und "An den Röthen".

Mit Eigenheimbau gegen den Trend der Abwanderung

Eine eindeutige Herkunft der Bezeichnung und des Datums der Namensgebung ist amtlichen Auskünften zufolge in den Unterlagen des Stadtarchivs allerdings nicht festgeschrieben. Vor allem in den letzten 10 Jahren wurde hier städtisch initiierter privater Eigenheimbau betrieben.

Bereits Mitte der 1990er Jahre hatte darauf die Stadtteilentwicklungsplanung orientiert. Ziel war die bauliche Strukturierung dieses Stadtrandgebietes verbunden mit der Schaffung von Siedlungsplätzen für bauwillige Magdeburger, um dem Abwanderungstrend entgegenzuwirken. Magdeburg verlor in den Jahren nach der Wende auch wegen der hohen Baulandpreise zunehmend Bewohner an das Umland. Vergeben wurde deshalb in der Landeshauptstadt vergleichsweise (zu Privatanbietern) preisgünstiges und unter Federführung des hiesigen Tiefbauamtes erschlossenes Bauland. Das geschah auch in anderen Stadtteilen, so in Ottersleben (Auf den Höhen, St.-Maria-Hilf-Straße, Sonnenanger). Diese Strategie erfüllte ihren Zweck, die Bauplätze waren rasch vergeben.

Mittelwege (bzw. Mittelstraßen) gibt es relativ häufig. In Deutschland taucht der Name in insgesamt 62 Orten auf.

In Magdeburg gab es u. a. noch im Stadtteil Neustädter Feld einen Mittelweg. Seine spätere Bezeichnung lautete Kameruner Weg (kolonialer Hintergrund), heute wird er als Burgstaller Weg offiziell im Straßenverzeichnis geführt.

Der ursprüngliche Name auch dieser Straße dürfte (prinzipiell wie der heutige in Alt-Olvenstedt) auf die Lage des Wegs inmitten von Gartensparten zwischen Lerchenwuhne und Milchweg zurückzuführen sein.

Der Mittelweg in Alt-Olvenstedt ist dem Schulbezirk 201 angegliedert, er befindet sich somit im Einzugsbezirk der Grundschule Alt-Olvenstedt.

(Quellen: Stadtplanungsamt/ Amt für Statistik/Vermessungsamt / Wikipedia, Archiv Autor)

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