Krieg in Europa Kleine Unternehmen sterben, die Regierung nimmt sich eine Auszeit, Friedrich Merz macht wieder einen Fehler und Putin war es mal wieder nicht
Während ein Fünftel aller kleinen und mittleren Unternehmen fürchten, den Winter nicht zu überstehen, ist die Politik mit sich selbst beschäftigt. Die Uneinigkeit der Ampel könnte dramatische Folgen haben.

Laut einer großen Umfrage der Firma Lexware, die auch von anderen Studien bestätigt wird, fürchtet jede fünfte Firma den Winter nicht zu überstehen. In Sachsen-Anhalt sind viele Firmen, den Kostensteigerungen noch hilfloser ausgeliefert als im Westen. Sie konnten sich nicht jahrzehntelang Speck anfressen, um einen harten Winter zu überstehen. Typisches Bepsiel ist der trasditionsreiche Bonbon-Hersteller Bodeka in Oschersleben. Nach 130 Jahren könnte dort bald Schluss sein. Energiepreise hoch, Zucker doppelt so teuer - keine Chance für ein Unternehmen ohne große Rücklagen.
„Es drohen Dauerschäden“
Wie sagte der Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Teils ist es erst ein Schwelbrand, teils brennt schon die Hütte. In jedem Fall ist die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft in Gefahr, es drohen Dauerschäden“. Und jetzt? Die Ampel streitet. Kein Gasdeckel in Sicht. Kein Hilfsprogramm startet. Stattdessen droht den gebeutelten Firmen immer noch die vermurkste Gasumalage.

Grünen Fundis verhindern Stromproduktion
Die Politik dreht sich um sich selbst. Irrsinn: Habeck darf keinen Strom mit Kernkraft im Emsland produzieren, weil ihm ein paar grüne Fundis vor der Wahl in Niedersachen von der Fahne gehen könnten. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will kein Geld herausrücken für einen Gasdeckel, weil er wiederum seiner Klientel in besseren Zeiten versprochen hat, auf die Bremse zu treten. Und Kanzler Olaf Scholz (SPD) kann zwar gegen die ganze Welt der Ukraine Waffen vorenthalten - da ist er bockig - für sein ganzes Volk Führung in der Krise übernehmen und den Streithanseln in seiner Koalition den Weg weisen, kann er nicht. Und was die SPD will, weiß sowieso keiner.
Merz eröffnet Neben-Kriegsschauplatz
Diese Regierung ist nicht krisenfest. Sie ist ein Risiko für Deutschland. Aber die Opposition ist auch nicht die stärkste. Anstatt sich auf die Fehler der Regierenden zu stürzen und ihre eigenen Konzepte in den Ring zu werfen, eröffnet der Oppositionsführer einen bedeutungslosen Nebenkriegs-Schauplatz. Friedrich Merz (CDU) stopft mit seinen „Sozialtourismus“ aus der Ukraine alle medialen Kanäle zu, die er für konstruktive Kritik an der Krisenpolitik nutzen könnte. Merz macht immer wieder diese unverständlichen Fehler, die Zweifel an seiner Kanzlertauglichkeit aufkommen lassen.

Die Russen greifen mit Sprengladungen an
Derweil geht der Krieg der Russen in eine neue Phase. Wladimir Putin erklärt seine Eroberungen zu russischem Staatsgebiet. Und Europa wird mit Sprengladungen angegriffen. Putin war es mal wieder nicht. Wie bei der Besetzung der Ost-Ukraine usw. Aber es gibt keine andere Macht, die unbemerkt eine Pipeline in 70 Meter Tiefe sprengen würde. Die Russen verfügen zum Beispiel mit der „Loscharik“ über ein Spionage-U-Boot, das darauf spezialisiert ist, Seekabel anzuzapfen oder zu zerstören. Eine eigene Abteilung im Generalstab kümmert sich um solche „James-Bond-Aktionen“. Sie verfügen über sehr viel Erfahrung mit Spionagefahrten zwischen Stockholm, Gotland, Karlskrona und Bornholm. Schon lange besteht der Verdacht, dass Nordstream II mit einem hydroakustischen Überwachungssystem ausgestattet wurde, um den Schiffs- und U-Bootverkehr in der Ostsee zu überwachen. Und sie hätten neben der Verunsicherung der Gasmärkte ein starkes Motiv: Jetzt drohen die Russen uns nicht nur mit der Atombombe, sondern auch mit Sabotageakten, die weit schmerzhafter sein könnten als ein Leck in einer Pipeline, die nicht mehr liefert. Überall liegen Daten- und Energieleitungen im Meer.
Die Offshore-Windparks in der Ostsee transportieren zum Beispiel Strom für rechnerisch 700 000 Haushalte über 90 Kilometer nach Lubmin. Unter Wasser könnte Russland ungesehen und ungesühnt viel Schaden anrichten. Die offene Drohung mit Atommwaffen ist ein Bluff für die Bevökerung. Wahrscheinlicher ist es, dass die Russen in verdeckten Aktionen Infrastruktur und Datennetze in Deutschland zerstören.
Ich wünsche Ihnen und uns allen eine wieder erstarkende Regierung und eiserne Geduld. Morgen präsentiert die Volksstimme den bisherigen Höhepunkt des sich anbahnenden Schul-Chaos. Die Thomas-Mann-Schule in Magdeburg - Motto: „Eine Schule mit Perspektiven für alle“ - schickt die 7b einfach nach Hause. Keine Lehrer mehr da. Schule findet nicht statt.
Herzliche Grüße
Ihr Alois Kösters
Den Newsletter kostenlos hier bestellen