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Jugendarbeitslosigkeit Anteil junger Arbeitsloser ohne Berufsabschluss nimmt zu

Wer eine ordentliche Ausbildung gemacht hat, kann auf bessere Chancen im Berufsleben hoffen. Förderprogramme sollen Jugendlichen beim Einstieg in die Berufsausbildung helfen.

Von dpa 08.08.2025, 11:17
Jugendarbeitslosigkeit betrifft in Thüringen vor allem junge Leute ohne Berufsabschluss (Symbolfoto).
Jugendarbeitslosigkeit betrifft in Thüringen vor allem junge Leute ohne Berufsabschluss (Symbolfoto). Soeren Stache/dpa

Erfurt - Der Anteil junger Menschen ohne Berufsausbildung unter den Arbeitslosen hat in Thüringen zugenommen – bei gleichzeitigem Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit insgesamt. Im vergangenen Jahr verfügten von insgesamt rund 6.900 Arbeitslosen im Alter von 15 bis 25 Jahre gut drei Viertel (77 Prozent) über keinen Berufsabschluss, wie die Landesarbeitsagentur mitteilte. Zehn Jahre zuvor waren im Schnitt noch 7.600 Menschen dieser Altersgruppe ohne Job gewesen, wobei mehr als die Hälfte von ihnen ohne abgeschlossene Berufsausbildung war.

Ein fehlender Berufsabschluss ist nach Beobachtung der Arbeitsagentur hauptsächlich ein Problem ausländischer Jugendlicher. 2024 seien rund 2.300 Jugendliche ausländischer Herkunft erwerbslos gewesen, von ihnen besaßen 2.000 keinen Berufsabschluss. 

Agenturchef: Passende Angebote für Jugendliche nötig

Der Geschäftsführer der Landesarbeitsagentur, Markus Behrens, betonte angesichts des Fachkräftebedarfs in vielen Betrieben die Notwendigkeit, jungen Menschen frühzeitig passende Angebote für eine Berufsausbildung zu machen. Er verwies speziell auf für Jugendliche ohne Berufsabschluss aufgelegte Förderprogramme, die Berufsorientierung bereits für Schüler sowie die Begleitung in den Berufseinstieg für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. 

Laut Arbeitsagentur ist das Angebot an gemeldeten Lehrstellen im Zeitraum von 2014 bis 2024 von 13.300 auf rund 12.800 zurückgegangen. Die Bewerberzahl verringerte sich im Zeitraum der letzten 10 Jahre um 32 Prozent.

Nach kürzlich vom Statistischen Landesamt vorgelegten Zahlen hatten im vergangenen Jahr 10.263 junge Leute eine Berufsausbildung im Freistaat begonnen. Nicht berücksichtigt sind dabei viele Pflege- und Gesundheitsberufe, die an Berufsfachschulen ausgebildet werden. 1.136 neue Ausbildungsverträge unterzeichneten Menschen mit Migrationshintergrund - ein Fünftel mehr als 2023. Vor allem Vietnamesen, Ukrainer und Syrer starteten so ins Berufsleben.