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Bundestagswahl 2 Millionen Sachsen-Anhalter haben Wahl

Welche Partei schickt künftig wie viele Abgeordnete in den Bundestag? Mit Spannung wird vor allem auf das Abschneiden der AfD geschaut.

20.09.2017, 09:31

Magdeburg (dpa) l Bei der Bundestagswahl sind am Sonntag knapp 1,9 Millionen Menschen in Sachsen-Anhalt dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Gewählt wird in neun Wahlkreisen, in denen jeweils ein Direktmandat zu vergeben ist. Mehr als 2300 Wahllokale öffnen ihre Türen, rund 20.000 Wahlhelfer stehen bereit, damit der Urnengang möglichst reibungslos abläuft.

Zur Wahl stehen 14 Parteien. Neben den vier bereits im Bundestag vertretenen Parteien CDU, SPD, Linke und Grüne haben Umfragen zufolge auch FDP und AfD gute Chancen, die 5-Prozent-Hürde zu überspringen und in den Bundestag einzuziehen. 2013 wurde die CDU mit 41,2 Prozent mit Abstand stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt. Die Linke erzielte 23,9 Prozent, die SPD 18,2 Prozent und die Grünen kamen auf 4 Prozent.

Derzeit sitzen 19 Parlamentarier aus Sachsen-Anhalt im Bundestag. Die CDU gewann bei der Wahl 2013 alle neun Direktmandate – andere Parteien kamen nur über ihre Landeslisten zum Zug. Für die Linke sitzen fünf, für die SPD vier Abgeordnete in Berlin. Die Grünen stellen mit Steffi Lemke nur eine Parlamentarierin.

Sitzen künftig sechs statt vier Fraktionen im Berliner Reichstag, könnte das für einige Parteien bedeuten, künftig weniger Personal in den Bundestag zu entsenden. Mit Spannung wird deshalb bei vielen vor allem auf das Ergebnis der AfD geschaut. Bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr holten die Rechtspopulisten fast ein Viertel der Stimmen. Die jüngste Umfrage des MDR zur Bundestagswahl für Sachsen-Anhalt stammt vom Juni, die AfD erreichte darin elf Prozent.

Interessant dürfte auch der Blick auf die Wahlbeteiligung werden. Vor vier Jahren lag sie im Land bei 62,1 Prozent – etwas höher als 2009, aber fast zehn Punkte unter dem Niveau von 2005. Den bundesweit höchsten Anteil an Nichtwählern hatte vor vier Jahren der Wahlkreis Harz – mehr als 41 Prozent blieben dort zu Hause. Landeswahlleiterin Christa Dieckmann appellierte an die Bürger, zur Wahl zu gehen. "Nur wer wählt, nimmt am politischen Entscheidungsprozess teil", schrieb sie in einem Wahlaufruf.

Immer größer wird der Anteil der Briefwähler. In Magdeburg wurden bereits mehr als 30.000 Anträge gestellt – so viele wie bei noch keiner anderen Wahl. In Dessau-Roßlau liegen mehr als 8000 Anträge vor. Eine Gesamtübersicht fürs Land wird von der Landeswahlleitung erst am Wahltag erstellt.

Deutlich zugenommen hat auch die Zahl der beschädigten und zerstörten Wahlplakate. Nach Angaben des Landeskriminalamtes wurden bis etwa eine Woche vor der Wahl bereits mehr als 1200 Plakate beschädigt – vor vier Jahren waren es insgesamt nur rund 800.

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