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CO2-Abgabe Versprochene Entlastung fällt aus: So steigen die Kosten für Gas, Heizöl, Sprit und Hausmüll

Ab Januar 2025 kassiert der Bund eine höhere CO2-Abgabe. Der Preis für eine Tonne klettert von 45 auf 55 Euro, bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium der Volksstimme. Wie sich das auf die Preise von Öl, Gas und Sprit auswirkt.

Von Jens Schmidt Aktualisiert: 27.11.2024, 16:36
Benzin und Diesel werden ab Januar teurer.
Benzin und Diesel werden ab Januar teurer. imago images/Rolf Poss

Magdeburg - Die CO2-Abgabe verteuert Gas, Heizöl, Kraftstoffe und Hausmüll.

Ein Vier-Personen-Haushalt muss für 2025 Kosten von 500 bis 650 Euro kalkulieren (siehe Grafik) – 100 bis 120 Euro mehr als dieses Jahr. Da auch Betriebe die Abgabe zahlen, ist mit weiteren Preissteigerungen bei Produkten und Dienstleistungen zu rechnen.

Wie sich eine höhere CO2-Abgabe 2025 auswirkt.
Wie sich eine höhere CO2-Abgabe 2025 auswirkt.
Grafik: Tobias Büttner / MZ

Seit 2021 erhebt der Bund die CO2-Abgabe, um Verbraucher einen Anreiz zu geben, weniger fossile Energien zu verbrauchen und auf klimafreundlichere Alternativen umzustellen. Um dies sozial abzufedern, hatte die Ampel-Koalition beschlossen, einen Teil der Einnahmen als „Klimageld“ an die Haushalte zurückzuzahlen. Der Sparsame würde stärker entlastet als der Vielverbraucher.

CO2-Abgabe: Entlastung der Bürger durch Klimageld lässt auf sich warten

2024 nimmt der Bund zwölf Milliarden Euro und 2025 etwa 15 Milliarden Euro mit der CO2-Abgabe ein. Doch ein Klimageld gibt es bis heute nicht.

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Das Bundesfinanzministerium teilte der Volksstimme mit, dass man derzeit einen Auszahlungsmechanismus entwickle. Dieser soll 2025 einsatzbereit sein. Das Bundeszentralamt für Steuern soll anhand der Steuer-ID das Geld direkt auf das Konto der Bürger überweisen. Über die Höhe der Zahlungen entscheide der nächste Bundestag.

Verbraucherzentrale für Klimageld von 139 Euro pro Kopf und Jahr

Die Verbraucherzentrale kritisiert die Verzögerungen und fordert ein Klimageld von 139 Euro pro Kopf. Das wären 556 Euro für eine vierköpfige Familie im Jahr. Für unsere Beispiele hieße das: Der eine Haushalt bekäme die Mehrausgaben für Heizen und Tanken ausgeglichen, beim anderen verbliebe noch eine Mehrbelastung von etwa 100 Euro.

Die SPD-Bundestagsfraktion plädiert für eine sozial gestaffelte Auszahlung – spätestens ab 2027. Außerdem sollen klimafreundliche Umstellungen zielgerichteter gefördert werden – etwa das Sanieren schlecht isolierter, älterer Häuser. Die Grünen sind für einen baldigen Start der Auszahlungen und bezeichnen es als „grünes Gerechtigkeitsprojekt“.

So wird die CO2-Abgabe berechnet

Für die Union hat die Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten Vorrang. „Das ist einfach mit einem Federstrich umsetzbar - ohne neue Bürokratie, ohne Verwaltungskosten“, schreibt CDU-Bundesvize Andreas Jung. Zudem würden auch Betriebe davon profitieren. Die FDP hingegen plädiert für ein Klimageld von etwa 100 Euro pro Kopf – steuerfrei.

Grundlage für die Abgabe ist der CO2-Ausstoß. Beispiel Tanken: Wird ein Liter Benzin verbrannt, entweichen etwa 2,4 Kilogramm Kohlendioxid in die Luft. Beim Diesel ist es etwas mehr. Die CO2-Abgabe klettert 2025 beim Benzin daher mit Mehrwertsteuer auf 15,7 Cent je Liter. Beim Diesel sind es 17,4 Cent.

2026 soll die CO2-Abgabe auf 65 Euro je Tonne klettern. Ab 2027 wird die nationale Abgabe dann durch einen EU-weiten Emissionsrechtehandel mit Marktpreisen für Gebäude und Verkehr ersetzt. Brüssel erwartet 2030 bis zu 85 Euro je Tonne Kohlendioxid.