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Zehn Kilogramm Marihuana entdeckt Großrazzia auf Magdeburger Asia-Markt

Von Alexander Dinger und Robert Richter 25.06.2014, 12:11

Magdeburg l Großrazzia auf dem Asia-Markt im Magdeburger Stadtteil Sudenburg: Zur Mittagsstunde durchkämmten 180 Beamte das Gelände an der ehemaligen Zuckerfabrik. Laut Landeskriminalamt werden Beweise für den Anbau von Cannabis-Pflanzen gesucht. Nach Informationen der Volksstimme wurden bereits zehn Kilogramm Marihuana entdeckt. Der Straßenverkaufswert soll um die 90.000 Euro (Marktwert: 40.000 Euro) betragen.

An der Aktion des Landeskriminalamtes waren auch der Zoll, das Ordnungsamt, Beamte der Steuerfahndung und der Bereitschaftspolizei beteiligt. Bei der Razzia handelt es sich um ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Stendal. Die Ermittlungen sollen bereits seit einem Jahr laufen. Am 11. Juni habe es bereits Durchsuchungen in Schönebeck, Wolmirstedt, Wolmirsleben und Tangerhütte gegeben.

In Wolmirsleben wurden damals 3200 Pflanzen, die zum Teil schon abgeerntet waren, entdeckt. Geschätzter Straßenverkaufswert: eine Million Euro. Damals wurden sechs Vietnamesen festgenommen, die sich immer noch in Untersuchungshaft befinden sollen. Es wird vermutet, dass ein Teil der abgeernteten Pflanzen nach Magdeburg geschafft wurde. Das war auch der Grund für die Razzia in der alten Zuckerfabrik.

Bereits am Dienstag hat die Polizeidirektion Nord in einer groß angelegten Aktion vier Indoor-Plantagen in Gommern, Gardelegen und Klötze mit 100 Beamten zeitgleich vier ältere Bauernhöfe durchsucht. Insgesamt wurden rund 1000 Cannabispflanzen, sieben Kilogramm getrocknete Cannabisblüten, mehrere Tausend Euro Bargeld und Ausrüstung zum Betreiben solcher Anlagen beschlagnahmt.

Die drei mutmaßlichen Betreiber sitzen bereits in der JVA Burg in Untersuchungshaft. Dieser Schlag gegen die Drogenszene steht nicht im Zusammenhang mit der LKA-Razzia, sagte ein Polizeisprecher der Volksstimme. Hier führt die Ermittlungen die Staatsanwaltschaft Hannover. Bundesweit wurden in sechs Bundesländern 66 Gebäude durchsucht. Schwerpunkte waren laut der Nachrichtenagentur dpa Hannover, der Raum Hameln, Köln - und Sachsen-Anhalt.

Ziel dieser bundesweiten Aktion waren Dutzende Kunden zweier führender Vertreiber von Aufzuchttechnik von Cannabispflanzen aus Hannover. Den beiden Anbietern wird durch den Handel über das Internet sowie über Ladengeschäfte eine bundesweit herausragende Stellung zugerechnet. (mit dpa)