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Hochwasser Bittere Lektion

Gegen kommendes Hochwasser wird endlich was unternommen. Doch noch immer sind ein Drittel der Hilfen für Flutopfer nicht ausgezahlt.

Von Jens Schmidt 01.06.2018, 01:01

Die Flut von 2013 war für die Betroffenen eine Katastrophe und für Politiker eine bittere Lektion. Nach 2002 war man zu schnell zur Tagesordnung übergegangen, nach 2013 wurden endlich die richtigen Konsequenzen gezogen. Deiche werden nicht mehr nur modernisiert, sie werden auch ins Landesinnere verlegt. Selbst große Polder, jahrelang als teures Teufelszeug verschrien, werden nun gebaut. Die Flüsse bekommen endlich wieder mehr Platz.

Ein Ärgernis bleiben die langen Verfahren. Hinzu kommen Preissteigerungen, Kapazitätsengpässe oder Bieter-Streitigkeiten, die den Aufbau lähmen. So liegt ein Drittel der Fluthilfen für die private Wirtschaft (145 Millionen Euro) immer noch brach. Noch schlimmer sieht es im öffentlichen Sektor aus: In den Städten und Gemeinden sind erst 40 Prozent der genehmigten Fluthilfegelder umgesetzt. Hier liegen noch 500 Millionen Euro im Topf – weil sich etwa der Bau der Strombrücke in Magdeburg oder des Planetariums in Halle verzögern.