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Lehrermangel Lieber Auszahlen als Abbummeln?

Lehrer in Sachsen-Anhalt müssen Überstunden nicht abbummeln. Künftig sollen sie ausgezahlt werden, um Unterrichtsausfall zu minimieren.

Von Alexander Walter 27.10.2018, 01:01

Magdeburg l Um die Unterrichtsversorgung zu verbessern, will Bildungsminister Marco Tullner (CDU) freiwillige Überstunden von Lehrern künftig bezahlen. Einen ersten Schritt hat das Ministerium jetzt getan: Lehrer, die im vergangenen Schuljahr mehr als 80 Überstunden angehäuft haben, können sich Extra-Stunden oberhalb der Marke auszahlen lassen. Anträge müssen bis 9. November gestellt werden. Pro Stunde gibt es etwa für Gymnasiallehrer 33 Euro. Insgesamt stehen 1,2 Millionen Euro bereit.

Hintergrund: Die bisherigen Regeln sehen vor, dass Lehrer maximal 80 Überstunden ansammeln dürfen. Oft wird der Wert aber überschritten. Obwohl vorgesehen, erlaubt die angespannte Personallage ein Abbummeln häufig nicht, sagte Ministeriumssprecher Stefan Thurmann. Mit der Auszahlung sollen Überstunden oberhalb der 80-Stunden-Marke abgegolten sein. Die Maßnahme soll Auftakt für weitergehende Regelungen im neuen Kalenderjahr sein. Überstunden sollen dann ohne finanzielle Obergrenze aus dem Personalbudget bezahlt werden.

Die Lehrergewerkschaft GEW sprach von einem positiven Signal: „Allerdings wird diese Notmaßnahme den Missstand des gravierenden Lehrermangels nicht lösen“, sagte Sprecher Alexander Pistorius.