Weihnachten Magdeburger Firma ist „Patenbrigade“ für Kinderheim in der Altmark
Das Unternehmen ETS aus Magdeburg hat eine alte Idee wiederbelebt und unterstützt regelmäßig ein Kinderheim in der Altmark – eine Bereicherung für alle Seiten.

Jerchel/Magdeburg - Neben der eigentlichen Arbeit Schulen oder Kindergärten unterstützen und Einblicke in die Berufswelt geben – das waren die Aufgaben sogenannter Patenbrigaden zu DDR-Zeiten. Keine schlechte Idee, fand der Magdeburger Unternehmer Andreas Stacker vor einigen Jahren. So entstand die Verbindung seiner Firma ETS zum Kinderheim „Eulennest“ in Jerchel bei Gardelegen.
Über einen persönlichen Kontakt wurde die Handwerksfirma damals zu Hilfe gerufen, weil etwas technisch nicht klappte. Das war kurz nach der Gründung des Heimes im Jahr 2014. „Da haben wir gemerkt: Die brauchen mehr Hilfe“, erinnert sich Stacker. Seither kommen zwei oder drei Mal im Jahr bis zu zehn Mitarbeiter von ETS sonnabends zu einem Subbotnik, also einem freiwilligen Arbeitseinsatz.
Auf diese Weise haben sie schon den Spielplatz gestaltet, Bäume gefällt, einen Schuppen abgerissen und einen Fahrradpavillon gebaut. „Als nächstes wollen wir einen Weg gestalten und innen ein Zimmer kindgerecht renovieren“, kündigt Stacker an. Die Kompetenzen dafür hat ETS mit seinen rund 100 Mitarbeitern selbst. Das Leistungsspektrum umfasst Haustechnik, Innenausbau, Gartenbau und mehr.
Wertschätzung für Kinder im Heim „Eulennest“
Für die Kinder des Heims sei die Unterstützung der Firma enorm wertvoll, sagt Leiter und Träger Michael Tüngler: „Die Kinder bekommen dadurch viel Wertschätzung. Der Kontakt nach außen ist ganz wichtig.“ Ein Dutzend Kinder im Alter von zwei bis 13 Jahren lebt im „Eulennest“. Sie kommen aus schwierigen Familienverhältnissen, wo die Eltern mit der Erziehung gegenwärtig überfordert sind. Ein bis zwei Mal im Jahr fahren die Kinder auch zu ETS nach Magdeburg. Dort gibt es dann ebenfalls einen kleinen Arbeitseinsatz, zum Beispiel wird Laub geharkt.
Bei der weihnachtlichen Bescherung ist die Patenbrigade auch immer dabei. In diesem Jahr hat sie für jedes Kind eine kleine Geschenktüte im Gepäck und für alle eine große Ladung Werkzeug. Das letzte Projekt war der Bau eines Gartenhauses, in dem die Kinder somit bald basteln und werkeln können.
Mittlerweile hat ETS einen Förderverein für das Kinderheim gegründet, um anderen ebenfalls die Möglichkeit zu geben, die Einrichtung zu unterstützen. „Es macht Freude. Wir kennen uns ja mittlerweile auch alle. Manche von den Kindern habe ich als Baby schon auf dem Arm gehabt“, sagt Geschäftsführer Andreas Stacker. Eines der ehemaligen Heimkinder hat in diesem Jahr sogar eine Ausbildung bei ETS begonnen.