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AfD Sachsen-Anhalt Reaktionen auf Poggenburgs Rücktritt

Landespolitiker haben sich zum Rücktritt von AfD-Chef André Poggenburg geäußert. Bei Twitter bekam Poggenburg Spott ab.

Von Michael Bock 08.03.2018, 20:27

Magdeburg l Der angekündigte Rücktritt von Poggenburg hat am Donnerstag zu vielen Reaktionen geführt. Henriette Quade (Linke) sagte: „Es besteht weder Anlass zur Freude noch zur Hoffnung, dass die AfD-Fraktion nun einen anderen inhaltlichen Kurs einschlägt.“ In der AfD-Fraktion komme niemand dafür in Frage, den rassistischen und nationalistischen Kurs zu korrigieren. „Was die AfD-Fraktion aufführt, bleibt ein internes Machtspiel.“

SPD-Fraktionschefin Katja Pähle erklärte: „Ich begrüße den Rücktritt von Herrn Poggenburg, weil er der politischen Kultur im Landtag fortwährend schweren Schaden zugefügt hat.“ Auch sie sagte: „In der AfD-Fraktion ist niemand in Sicht, der als Nachfolger eine Verbesserung bringen könnte. Es ist nicht zu erwarten, dass die AfD in Sachsen-Anhalt sich von ihrem extrem rechten, völkischen und rassistischen Gedankengut abwendet.“

Grünen-Landeschefin Landesvorsitzende Susan Sziborra-Seidlitz betonte, nach jedem großen Rücktritt sei die AfD bisher noch weiter nach rechts gerutscht. „Die Themen und Töne der Partei werden auch ohne das Postenmanöver um André Poggenburg nationalistisch, fremdenfeindlich, antidemokratisch und antimodern bleiben“, sagte sie.

CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt sagte: „Den Rücktritt Poggenburgs nehmen wir zur Kenntnis. Eine Wertung seines Verhaltens erübrigt sich, da offensichtlich selbst die AfD-Fraktion sein Auftreten und Handeln nicht mehr toleriert.“

Im sozialen Netzwerk Twitter gab es ein breites Echo. So vom Grünen-Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel: „Wenn Poggenburg zurücktritt oder gegangen wird, übernimmt die Patriotische Plattform. Die Radikalisierung der AfD geht weiter. Mit oder ohne ihn.“ David Begrich vom Verein Miteinander twitterte: „In der Auseinandersetzung um Poggenburg geht es nicht um eine grundsätzliche Kurskorrektur, sondern um Stil, Tonlage und strategische Fähigkeiten.“

Der Satiriker Shahak Shapira twitterte: „André Poggenburg tritt zurück und gründet eine neue Partei: Die Braunen.“ Die „ZDF heute-show“ lästerte: „Nach Streit um seine rassistischen Äußerungen tritt André Poggenburg von seinen AfD-Spitzenämtern zurück. Seltsam, wegen rassistischer Äußerungen war er ja überhaupt erst in diese Ämter gewählt worden.“

Das politische Satiremagazin „extra 3“ spottete: „Links-grün-versiffte AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt sägt André Poggenburg ab.“

Sogar auf ebay-Kleinanzeigen wurde Poggenburg zeitweise angeboten mit dem Text: „POGGE - brauner Rüde – sucht neue Heimat. Preis: Zu verschenken.“