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Mehrwertsteuer steigt wieder Gastronomie in Sachsen-Anhalt: Wo im Land das Essen jetzt mehr kostet - und wo nicht

Viele Restaurants passen ihre Preise wegen der Mehrwertsteuererhöhung an. Übersicht: Wo in Sachsen-Anhalt das Essen jetzt mehr kostet und wo nicht.

Von DUR/rw/dpa Aktualisiert: 29.01.2024, 11:37
In vielen Restaurants in Sachsen-Anhalt kostet das Essen jetzt mehr.
In vielen Restaurants in Sachsen-Anhalt kostet das Essen jetzt mehr. Symbolfoto: dpa

Halle (Saale). - Viele Gaststätten, Restaurants und Cafés in Sachsen-Anhalt haben wegen der erhöhten Mehrwertsteuer ihre Preise angepasst. In den meisten Fällen sei die Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent eins zu eins von den Unternehmen umgesetzt worden, sagte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt.

Doch nicht alle Gastro-Betriebe in Sachsen-Anhalt haben ihre Preise erhöht. Wo in Sachsen-Anhalt das Essen jetzt mehr kostet - und wo nicht:

Wernigerode, Halberstadt und Quedlinburg

Im Restaurant des Harzer Kultur- und Kongresshotels Wernigerode kosten manche Gerichte jetzt mehr als vorher. „Manche Preise mussten wir erhöhen. Wir haben versucht, dass es marginal bleibt, oft nur im Cent-Bereich", sagt Hoteldirektor Björn Rosenberg. Das Bauernschnitzel zum Beispiel gebe es weiterhin für 18,50 Euro.

Die Preise des im November eröffneten Hotels „El Gusto“ in Halberstadt bleiben vorerst dieselben. „Wir wussten ja vor der Eröffnung, dass die Mehrwertsteuererhöhung kommt, und haben dementsprechend kalkuliert“, sagt Chefin Katrin Packebusch.

Carsten Kriseleit, Inhaber des „Schillers“ in Quedlinburg, hat die Preise in seinem Restaurant nicht erhöht - noch nicht. „Zum Frühjahr hin schreiben wir eine neue Karte, dann berechnen wir auch die Preise neu – abhängig von den Preisen, die wir vom Handel bekommen", sagt der Gastronom.

Auch in den Sternerestaurants "Pietsch" und "Zeitwerk" in Wernigerode sind die Preise trotz Erhöhung der Mehrwertsteuer noch dieselben. Das teilte Inhaber Robin Pietsch auf Anfrage mit. Mittwochs und donnerstags kostet das Menü im "Zeitwerk" 150 Euro pro Person, freitags und samstags 170 Euro.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Nach Mehrwertsteuererhöhung: Wird Essengehen im Harz jetzt teurer?

Huy

Die Mehrwertsteuererhöhung treffe sie "hart“, sagt Melanie Buchholz, Inhaberin der Jagdhütte am Röderhofer Teich. Eigentlich müsse sie die Preise erhöhen, um wirtschaftlich zu bleiben. „Aber das sehen wir nicht ein und machen wir auch nicht", sagt die 81 Jahre alte Gastronomin. „Das würde ja wieder nur die Bürger mehr belasten.“

Den ganzen Text lesen Sie hier: „Man fühlt sich alleingelassen“: Im Gespräch mit Harzer Restaurant-Chefin über aktuelle Lage

Dessau

Wer im Gast- und Brauhaus „Zum Alten Dessauer“ zu Abend essen will, muss wegen der Mehrwertsteuererhöhung mehr für sein Gericht bezahlen. Eine Vorspeise kostet jetzt nicht mehr fünf Euro, sondern acht bis neun Euro. Weniger Gäste verzeichnet Inhaber Ronny Beckmann bisher nicht, sagt er.

Auch in der Gaststätte „Jägerklause“ in Dessau-Haideburg ist das Essen teurer geworden. „Unterm Strich kostet jedes Gericht jetzt  zwei bis 2,50 Euro mehr", sagt Wirtin Claudia Voigt.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Neue Preise auf der Speisekarte - So gehen Dessaus Gastronomen mit der höheren Mehrwertsteuer um.

Bernburg und Nienburg

Anja und André Engel, die Inhaber des Restaurants "Zum Schiffchen" in Nienburg, wollen die Preise nur leicht erhöhen. Die Beilagen kosten jetzt ein bisschen mehr als vorher. Möglicherweise müssten die Gäste künftig noch einen Euro mehr pro Gericht zahlen, sagt Anja Engel.

Falko Rauch, Inhaber des Bernburger Restaurants „Kleines Brauhaus Victor Amadeus“, will hingegen erst mal abwarten und die Preise nicht anheben.

Auch in der "Schifferklause“ auf dem Campingplatz in Bernburg kostet das Essen noch nicht mehr. Auf Dauer werde man aber nicht um eine Preiserhöhung herumkommen, sagt Inhaber Dominik Sommer. Er rechnet mit zwei Euro mehr pro Gericht.

Den ganzen Text lesen Sie hier: So reagieren Gatronomen in Bernburg und Nienburg: Für Speisen werden in Restaurants und Cafés wieder 19 Prozent fällig

Aschersleben

Das Essen in der "Sportsbar" in Aschersleben kostet trotz Mehrwertsteuererhöhung nicht mehr als vorher. Inhaber Mario Spengler will Ende Januar Bilanz ziehen und dann entscheiden, ob er die Preise doch noch erhöhen muss. Kleinere Portionen will der Gastronom nicht anbieten.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Preise rauf oder nicht? Wie Gastronomen in Aschersleben auf die Steuererhöhung reagieren

Magdeburg

Wegen der Mehrwertsteuererhöhung musste Nico Barth, Chef des "Café Flair" am Magdeburger Marktplatz, die Preise neu berechnen.  Seine Strategie: Die Erhöhung auf Speisen und Getränke aufteilen. Die Speisen kosten nun neun Prozent mehr, die Getränke drei Prozent.

Im Schnitt müssen die Gäste im "Café Flair" zwei Euro mehr pro Gericht bezahlen, für das Schweineschnitzel zum Beispiel 21,40 Euro statt bisher 19,30 Euro. Kaffee und Cappuccino kosten nicht mehr 3,90 Euro, sondern 4,20 Euro. Cola und Bier sind 20 Cent teurer.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Wie teuer wird zukünftig ein Restaurantbesuch in Magdeburg?

Auch im "Mückenwirt" in Buckau und im "Domkönig" kostet das Essen jetzt mehr. Ob deshalb Gäste ausbleiben, werde sich erst am Monatsende zeigen, sagt Uli Bittner, Mitinhaber des "Mückenwirts" und Chef des "Domkönigs". Die meisten Gäste hätten Verständnis für die Preiserhöhung.

Nico Barth vom "Café Flair" erzählt Ähnliches: Die meisten Magdeburger nähmen die Preiserhöhungen "scheinbar stillschweigend hin“.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Wie reagieren Gäste auf die Preiserhöhung in Magdeburger Restaurants?

Güsten und Staßfurt

In Staßfurt im Salzlandkreis hat unter anderem das "Theatercafé" die Preise erhöht. Die Rückkehr zum höheren Steuersatz sei „ein Schlag ins Gesicht“, sagt Wirt Michael Schnock. Ob sich das Café halten kann, wisse der Gastronom nicht.

Im nur wenige Kilometer entfernten Güsten musste das Restaurant im "Hotel Stadt Güsten" seine Preise erhöhen. Die Entscheidung sei Hotelbesitzer Thomas Begemann nicht leicht gefallen. Er wolle aber auch die Qualität halten und nicht am falschen Ende sparen. Begemann hofft, dass die Regierung die Mehrwertsteuer wieder senkt.

Den ganzen Text lesen Sie hier: Preise müssen wegen Mehrwertsteuer angepasst werden - auch in Güsten und Staßfurt

Gaststättenverband Dehoga fürchtet gravierende Folgen für die Branche

Um die Branche während der Coronakrise zu entlasten, hatte die Bundesregierung Mitte 2020 die Mehrwertsteuer für Restaurant-Speisen auf sieben Prozent gesenkt. Die Ampelkoalition verlängerte die Maßnahme mehrfach, unter anderem wegen der Folgen der Energiekrise und der hohen Inflation.

Seit Anfang des Jahres gilt aber wieder der volle Steuersatz von 19 Prozent. Bei Bringdiensten und Essen zum Mitnehmen bleibt es dagegen beim ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent für Speisen.

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte über Monate versucht, die Erhöhung zu verhindern. Er fürchtet gravierende Folgen für die Gastro-Branche.