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Straßenbau Zu wenig Personal für neue Aufgaben

Vor der Arbeit muss geplant werden. Genau da gibt es einen Engpass, der nicht eben kleiner wird. Sachsen-Anhalt sieht neue Konkurrenz.

04.03.2020, 08:08

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Landesstraßenbaubehörde fehlen für neue zusätzliche Aufgaben wie etwa Fahrradwege die nötigen Planer. "Die in den vergangenen Jahren gestiegenen sowie künftig noch steigenden Forderungen nach Neubauten von straßenbegleitenden Radwegen an Bundes- und Landesstraßen können durch eigene Planungskapazitäten nur begrenzt wahrgenommen werden", teilte das Verkehrsministerium auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg mit.

Auch Projekte wie mögliche neue Straßen und Ortsumgehungen, die durch den Kohleausstieg auf den Tisch kämen, könnten nicht im geforderten Zeitraum gestemmt werden. Das gelte auch für andere Sonderprogramme.

Derzeit seien 125 Mitarbeiter im Fachbereich Planung und Entwurf der Straßenbaubehörde tätig, teilte das Ministerium weiter mit. Damit seien nur 82 Prozent der Stellen besetzt, Tendenz sinkend. Es gebe vor allem zu wenige Bauingenieure und Straßenwärter. "Dieser Rückgang wird sich in den kommenden Jahren aufgrund der ermittelten Altersabgänge noch weiter verschärfen." Die Landesstraßenbaubehörde ist zuständig für die Bundesfernstraßen und die Landesstraßen.

Neues Personal zu gewinnen, sei teils sehr schwierig. Insbesondere bei der Ausschreibung von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren sei die Bewerberlage äußerst angespannt. "Der Fachkräftemangel ist hier besonders hoch, wobei der demografisch bedingte Fachkräftemangel die Ausgangslage weiter verschärft. Stellen müssen zum Teil mehrfach ausgeschrieben werden und können nicht immer zeitnah nachbesetzt werden."

Zudem sieht die Behörde eine weitere Verschärfung, weil die Bundesautobahnen aus der Landesstraßenbauverwaltung herausgelöst werden. "Neben der privaten Bauwirtschaft und den Straßenbauverwaltungen der anderen Bundesländer entstehen mit dem Fernstraßen-Bundesamt (FBA) und der Autobahn GmbH des Bundes zwei weitere Konkurrenten um vergleichsweise wenige Fachkräfte." Sie böten finanziell attraktivere Konditionen als dies derzeit in den Landesverwaltungen möglich sei.

Die Landesstraßenbauverwaltung steuert aber auch gegen: Es soll Stipendien für ein praxisintegriertes duales Bachelorstudium des Bauingenieurwesens geben. Die Voraussetzungen würden gerade geschaffen. Stipendien sollten spätestens ab dem kommenden Jahr angeboten werden.