1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Tourismus
  6. >
  7. Mit dem E-Roller geht es von Tangermünde über Kloster Jerichow nach Parey

Tourismus Mit dem E-Roller geht es von Tangermünde über Kloster Jerichow nach Parey

Wenn innerhalb weniger Monate aus einem Gespräch eine Idee, aus einer Idee ein Konzept und daraus letztendlich ein Projekt wird, dann stehen meist Menschen dahinter, die wissen was sie tun. Am Dienstag machten sie ihre Vision öffentlich.

Von Anke Hoffmeister Aktualisiert: 07.07.2021, 14:40
Carsten Birkholz (von links), Christian Schulz, Daniel Schünicke und Björn Thomas im Elbgarten von "Schulzens" in Tangermünde. Die vier sind es, die das Regionen-verbindende Projekt zum Laufen bringen wollen. Foto: Anke Hoffmeister
Carsten Birkholz (von links), Christian Schulz, Daniel Schünicke und Björn Thomas im Elbgarten von "Schulzens" in Tangermünde. Die vier sind es, die das Regionen-verbindende Projekt zum Laufen bringen wollen. Foto: Anke Hoffmeister Foto: Anke Hoffmeister

Tangermünde - Klein, schwarz, modern und geländegängig sieht er aus – der E-Scooter, mit dem Björn Thomas und Carsten Birkholz am Dienstagnachmittag in den Elbgarten von „Schulzens“ gefahren kommen. Jeder von ihnen fährt einen dieser Roller. Beinahe lautlos rollen sie über den Rasen und stoppen an der Mauer, die den Garten vom Hang zum Hafen trennt. Der Blick von hier aus ist gigantisch. Die Türme des Klosters Jerichow sind in der Ferne zu erkennen.

Von dort kommt Daniel Schünicke. Er ist Teamleiter der Stiftung Kloster Jerichow. Gemeinsam mit Björn Thomas, Inhaber des Erlebnisdorfes in Parey mit dem Namen „Dein Lieblingsplatz“, und Christian Schulz, Inhaber von „Schulzens“ in Tangermünde, bietet Schünicke seit Dienstag offiziell jedem Einheimischen und Urlauber den elektrisch betriebenen Ausflugsspaß an. Jeweils zwei dieser E-Scooter stehen in Parey, Jerichow und Tangermünde. Zu jedem Scooter gibt es vier verschiedene Helme.

45 km/h schnell und Reichweite von 50 Kilometern

Björn Thomas war der erste, der bereits im Oktober vergangenen Jahres zwei dieser Fahrzeuge besaß. Für seine Hotelgäste hatte er sie sich, gesponsert von Avacon, bestellt. Er und Carsten Birkholz, Avacon-Kommunalreferent, hatten im vergangenen Jahr gemeinsam die Idee entwickelt, überlegt, wie die Regionen ost- und westelbisch miteinander verbunden werden könnten. Elektrisch betriebene Fahrzeuge wie diese – klein, modern und mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h für jeden, der Auto oder Moped fahren darf, leicht zu händeln – sollten dabei zum Einsatz kommen.

Mit einer Reichweite von 50 Kilometern brauchte es allerdings Partner in der Region, um einerseits das Aufladen während eines Ausflugs und auch die Hilfe im Falle eines technischen Problems anbieten zu können. Diese Partner fand die Idee zunächst in der Stiftung Kloster Jerichow und in „Schulzens“ – dem Tangermünder Hotel inklusive Brauerei. Auch hier stehen jetzt jeweils zwei Roller.

Macht Spaß und bringt gute Laune

Carsten Birkholz berichtet: „Avacon ist der Sponsor dieser E-Scooter.“ Sehr gern können sich weitere mögliche Partner links und rechts der Elbe melden.“ Auf diese Weise wäre es möglich, den Rundkurs zu erweitern, den Roller- Nutzern Anlauf- und zugleich Servicepunkte zu bieten.

Christian Schulz sagt: „Ich finde diese Idee sehr schön und glaube an den Erfolg. Es ist eine schöne Alternative, die Spaß und gute Laune macht.“ Er selbst habe mit dem E-Scooter bereits eine Runde über den Brauereihof gedreht und sei begeistert.

Für Björn Thomas, der den Roller schon seit 2020 sein Eigentum nennt, stellt diese Anschaffung eines von zahlreichen anderen Besonderheiten dar, die er seinen Hotelgästen nun bieten kann. „Wenn sie eine Woche bei uns sind, wollen sie etwas erleben“, berichtet er. „Die Touristen wünschen sich Ideen für ein Tagesprogramm.“ Für ihn stellt das Roller-Angebot an zunächst drei Standorten „ein schlüssiges Konzept dar, an das wir uns jetzt herantasten werden“.

Weitere Partner in der Region willkommen

Daniel Schünicke aus Jerichow ist sich sicher, dass gerade von Caravan-Gästen, die am Kloster stoppen können, dieses Angebot gern genutzt werden wird.

Carsten Birkholz freut sich, die „Elektromobilität als verbindendes Element in allen drei Regionen, in denen wir auch Netzbetreiber sind, anbieten zu können“.

Und sollte irgendwann die Fährverbindung Ferchland-Grieben wieder aktiv sein, wäre sogar ein Rundkurs durchaus möglich – eine Tour, bei der die Nutzer dieser E-Scooter die aktuell drei Stationen – Parey, das Kloster Jerichow und „Schulzens“ in Tangermünde ansteuern könnten.

Wer die neuen Fahrzeuge testen möchte, kann ab sofort an einem der Standorte ein solches mieten. Voraussetzungen sind ein Auto- oder Mopedführerschein sowie ein Alter von 18 Jahren und älter. Pro Tag kostet die Ausleihe 70 Euro. Wer vier Stunden fahren möchte, zahlt 40 Euro. Der Roller muss dort wieder abgegeben werden, wo er ausgeliehen wurde.