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Untersuchung Arbeitsgruppe befasst sich mit Fall Helbra

Nach der Zwangsabholung eines Mädchens durch die Polizei in Helbra, soll jetzt eine Arbeitsgruppe die Hintergründe beleuchten.

13.03.2018, 23:01

Helbra (aw) l Der Fall des unter Polizei-Zwang aus der Grundschule Helbra (Mansfeld-Südharz) geholten Mädchens hat Konsequenzen. Auf Anregung von Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) soll sich eine interministerielle Arbeitsgruppe auf Staatssekretärsebene mit dem Vorgehen der Behörden befassen. Zur Durchsetzung eines Sorgerechtsurteils hatten Jugendamtmitarbeiter, Gerichtsvollzieher und Polizei das achtjährige Mädchen am vergangenen Montag gegen dessen Willen aus der Schule geholt und in ein Polizeiauto gedrängt. Der Vater hatte die Aktion aufgezeichnet. Sein Video löste im Netz tausendfache Empörung aus.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) knüpft an die Einrichtung der Arbeitsgruppe zugleich die Erwartung, ressortübergreifend Handlungsleitfäden für das künftige Vorgehen in ähnlichen Situationen zu erarbeiten. Unabhängig davon will das Landesschulamt den Schulen entsprechende Empfehlungen zur Verfügung stellen. Schulleitung und Landesschulamt hatten die Behörden im Vorfeld ausdrücklich gebeten, das Urteil außerhalb der Schule umzusetzen. Tullner hatte das Vorgehen der Behörden nach dem Einsatz als „extrem unsensibel“ bezeichnet.