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Infektionswert in Sachsen-Anhalt sinkt: Mutation in Halle

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt nimmt stetig ab. Einige Kreise unterschreiten bereits den kritischen Wochenwert. In Halle sorgen die britische Mutation des Virus und die Impfaffäre um Oberbürgermeister Wiegand weiter für Gesprächsstoff.

12.02.2021, 23:01
Rene Traut
Rene Traut dpa

Halle/Dessau (dpa/sa) - Das Infektionsgeschehen in Sachsen-Anhalt verlangsamt sich. Der für die politischen Entscheidungen maßgebliche Wert der Infektionen pro Woche je 100 000 Einwohner sank am Wochenende weiter: von 86,07 am Freitag auf 82,06 am Sonntag. Ziel der Landesregierung ist es, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz landesweit unter 50 zu bekommen. Dann seien auch weitere Öffnungen denkbar, hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) angekündigt. Mit Magdeburg (46,30), dem Altmarkkreis Salzwedel (36,07) und dem Landkreis Stendal (37,77) lagen am Sonntag drei der 14 Landkreise und kreisfreien Städte im Land darunter.

Währenddessen wurde in Halle bei einem "zugereisten" Menschen die britische Variante des Coronavirus festgestellt. Das teilte am Samstag Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) mit. Die infizierte Person sei bei ihrer Anreise getestet worden, sagte Amtsärztin Christine Gröger. In Sachsen-Anhalt wurden bereits mehrere Fälle der britischen Mutation dokumentiert. Auch in Halle war bereits bei zwei Infizierten die als B.1.1.7 bezeichnete Mutation festgestellt worden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass von der Mutation eine höhere Ansteckungsrate ausgeht.

Auch der Streit um die vorzeitige Impfung von Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand und zehn Stadträten ebbt nicht ab. In einer Sondersitzung des Stadtrats am Freitagabend äußerten einige Mitglieder ihr Unverständnis und ihren Ärger über das Gebaren Wiegands im Zusammenhang mit seiner vorzeitigen Impfung. Immer wieder wurden Rücktrittsforderungen laut. Wiegand verhindere eine gründliche Aufklärung der Angelegenheit.

Das Stadtoberhaupt hatte vor mehr als einer Woche eingeräumt, dass er bereits eine Impfung bekommen habe. Er sei aus übrig gebliebenen Dosen geimpft worden. Ein Demonstrationszug mit wenigen Menschen forderte am Samstag den OB zum Rücktritt auf.

In Dessau-Roßlau protestierten mehrere Menschen in einem Autokorso gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Die Veranstaltung sei angemeldet gewesen, teilte die Polizei mit. Die etwa 80 Autos bewegten sich für etwa anderthalb Stunden mitunter hupend quer durch die Innenstadt.

© dpa-infocom, dpa:210213-99-427351/3