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Lehrerausbildung: Uni Halle sieht Kapazitätsgrenze erreicht

20.09.2018, 12:41

Halle (dpa/sa) - Die Universität Halle sieht bei der Ausbildung neuer Lehrer eine Kapazitätsgrenze erreicht. Mit der Aufstockung von 700 auf 800 Studienplätze zum Wintersemester sei man "sowohl räumlich als auch personell an der Grenze", sagte Rektor Christian Tietje in einem Interview mit der "Magdeburger Volksstimme" (Donnerstag). Lehramtsstudenten bräuchten zudem Praktikumsplätze an den Schulen. "Auch die Schulen haben diese Kapazität nicht."

Gleichzeitig sprach sich Tietje dagegen aus, die Lehrerausbildung stärker in Magdeburg zu konzentrieren. Es sei gut, dass es eine klare Profilabgrenzung zwischen den beiden Universitäten des Landes gebe. "Ansätze, das Lehramt jetzt wieder stärker in Magdeburg ansiedeln zu wollen, würden zu einer Verwässerung der Profile führen. Beide Universitäten würden Schaden nehmen."

Weil derzeit allgemein händeringend nach Lehrern gesucht wird, hatte die Universität Magdeburg ihr Angebot für die Ausbildung um die Fächer Mathematik und Physik erweitert. So sei es nun etwa möglich, neben den Schwerpunktfächern Wirtschaft und Technik auch das Fach Mathematik mit den Fächern Physik, Deutsch, Sport, Ethik und Sozialkunde zu kombinieren.

Vom Land forderte Tietje mehr finanzielle Unterstützung. An der Universität Halle studieren rund 20 000 Studenten. Geld bekomme die Hochschule aber nur für 13 000, kritisierte der Rektor. Für die zusätzlichen 100 Lehramtsplätze seien zwar Mittel zugesagt und auch bereits zum Teil geflossen. "Das Problem ist, dass die Mittel befristet sind, wir aber unbefristete Stellen brauchen."

Interview in der "Magdeburger Volksstimme"