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SCM-Chef: Gehalts-Reduzierung eine Selbstverständlichkeit

02.04.2020, 10:37

Magdeburg (dpa) - Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt vom Handball-Bundesligisten SC Magdeburg hat mit Klartext auf viele Veröffentlichungen anderer Clubs hinsichtlich eines Gehaltverzichtes der Sportler reagiert. "Ich bin sehr überrascht, wie mit diesem Thema kommunikativ zum Teil umgegangen wird", meinte er in einem Gespräch mit der "Volksstimme" (Donnerstag).

Schmedt sieht eine Reduzierung bei Spieler und Verantwortlichen als Selbstverständlichkeit an. "Dies bedarf keiner heroischen Pressemitteilung. Denn Heldengeschichten werden aktuell nicht in Geschäftsführerbüros mit Spielerberatern geschrieben, sondern in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und an Supermarktkassen", erklärte Schmedt, der diese Maßnahmen inklusive Kurzarbeit für seinen Club schon vor zwei Wochen beschlossen hatte.

Zugleich warnte er vor voreiligen Entscheidungen hinsichtlich des Spielbetriebs. "Jede Entscheidung, die jetzt getroffen wird, kann in einem halben Jahr juristisch angefochten werden. Von der Abstiegsregelung über die Qualifikationen zu den europäischen Wettbewerben bis zur Entscheidung um die deutsche Meisterschaft. Mein E-Mail-Fach ist voll von Angeboten aus Anwaltskanzleien", meinte Schmedt.

Nur im Notfall plädiere er für Geisterspiele, nachdem die Bundesliga bis zum 22. April ausgesetzt ist. Handball ohne Zuschauer gehe für ihn gar nicht. "Aber auch hier muss man nüchtern analysieren und vielleicht auch zwischen der Beendigung der aktuellen Saison und der neuen Spielzeit unterscheiden. Mittel- und langfristig ist Handball ohne Publikum für mich natürlich weder emotional noch wirtschaftlich denkbar." Anders als im Fußball betragen die TV-Gelder nur rund fünf Prozent des Etats. Der Anteil aus dem Ticketing ist deutlich größer.

Volksstimme-Bericht (Achtung Bezahlschranke)

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