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Zusätzliche Abfrage bei Auswahl von Polizeinachwuchs geplant

05.12.2018, 09:56

Aschersleben (dpa/sa) - Bewerber für die Landespolizei sollen künftig noch genauer geprüft werden. Vom 1. Januar an soll es der Fachhochschule in Aschersleben erlaubt sein abzufragen, ob der Kandidat schon einmal polizeilich aufgefallen ist. Das kündigte Hochschulrektor Frank Knöppler in einem Interview der "Magdeburger Volksstimme" (Mittwoch) an. Die zusätzliche Abfrage sei zwar kein Allheilmittel, aber ein wertvoller Baustein, sagte Knöppler. "In Einzelfällen verspreche ich mir davon, dass man potenzielle schwarze Schafe entdeckt." Für die zusätzliche Abfrage müsse die rechtliche Grundlage noch geschaffen werden, sagte Knöppler. In einigen anderen Bundesländern sei die Abfrage für die Bewerberauswahl schon möglich.

Die Fachhochschule der Polizei war in diesem Jahr wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Mehrere Anwärter wurden mit Drogen erwischt und suspendiert. Ein junger Nachwuchspolizist stürzte in Halle von einem Dach in den Tod, nachdem er in eine Wohnung eingebrochen sein soll. Die Fälle hatten politische Debatten zum Auswahlverfahren bei der Polizei ausgelöst. Deswegen verschärfte die Polizeihochschule ihr Bewerbungsverfahren. Neu ist auch ein psychologischer Test.

Im laufenden Jahr leitete die Fachhochschule 16 Entlassungsverfahren ein, wie Knöppler der Zeitung sagte. Sieben seien abgeschlossen. Das klinge viel, allerdings lernten in Aschersleben derzeit 1388 Polizeischüler. Die Hochschule bildet seit einigen Jahren deutlich mehr künftige Ordnungshüter aus, weil die Landesregierung nach jahrelangem Abbau das Personal wieder deutlich aufstocken will.

Interview der Magdeburger Volksstimme mit FH-Rektor Knöppler