Trainingslager in Side Mit Video: Großes Fazit nach dem FCM-Camp: Was Titz freut und ärgert – mit Kommentar
Im Trainingslager in Side zeigt der 1. FC Magdeburg aus der Hinrunde bekannte Probleme. Gleichwohl haben sich die Blau-Weißen in einigen Bereichen verbessert. Mehr dazu auch im Video.

Magdeburg - Die Rückreise aus der Türkei nach Sachsen-Anhalt trat der 1. FC Magdeburg am Sonnabend nicht mit der gesamten Mannschaft an. Der eine oder andere Blau-Weiße stieg nämlich in einen anderen Flieger und steuerte ein abweichendes Ziel an. Denn die FCM-Akteure haben bis einschließlich Montag trainingsfrei bekommen. Die Zeit bis dahin lässt sich nach dem Trainingslager in Side deshalb für Aktivitäten mit den Liebsten nutzen. Die Volksstimme blickt indes noch einmal auf das zehntägige Camp des Zweitligisten zurück.
Bilanz der Verantwortlichen
Der Sportgeschäftsführer Otmar Schork und Trainer Christian Titz ziehen ein zufriedenes Gesamtfazit zum Trainingslager. Titz hebt zwei Dinge hervor: „Wie wir miteinander umgegangen sind“ und „wie wir trainiert haben“. Die Blau-Weißen werkelten detailliert an der Stabilität im Abwehrverhalten, ohne dabei allerdings das in der Hinrunde oftmals gute Angriffsspiel zu vernachlässigen. Die Leistungen in den absolvierten Testspielen ordnete Sportchef Schork hingegen als „durchwachsen“ ein. Schließlich gewann das Team nur die letzte von drei Paarungen und offenbarte Schwächen.
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FCM-Camp in Side: Bedingungen vor Ort
Im Vorfeld war klar, was die Elbestädter erwartet: top Trainingsbedingungen zu günstigen Preisen, aber wahrscheinlich neben Sonne auch Regen. Tatsächlich gab es an vier von acht Tagen, die Anreisetage ausgerechnet, etwas oder auch etwas mehr Niederschlag. Doch aus Sicht des Clubs überwiegt das Positive. „Wir haben die Bedingungen vorgefunden, die wir benötigen“, sagt Schork. Und besser als in Deutschland war das Wetter angesichts der Witterungsverhältnisse daheim ja allemal.

So arbeitete das Team
Die Trainingseinheiten gingen lang und auch in den Begegnungen forderte Coach Titz eine hohe Laufleistung ein. Mit klarer Intention fanden zudem zwei der Testspiele über eine Dauer von 120 Minuten statt. „Es galt, dass wir Fitness erlangen“, erklärt Titz und meint: „Wir sind körperlich jetzt tatsächlich gut dabei.“ Fußballerische Inhalte setzten die Spieler im Trainingslager nicht durchgängig überzeugend um, aber mit zunehmender Dauer immer besser. „Wir sind jetzt ein paar Tage weiter“, geht Titz auf die sich abzeichnenden Fortschritte ein. Zu nennen ist hier etwa der Spielfluss.
Das hat auch gefallen
Mit Blick auf das anvisierte Stärken der Verteidigung nimmt der genesene und stark agierende Jean Hugonet eine essenzielle Rolle ein. Trainer Titz plant den Sechser unstrittig als Stammkraft ein. Innenverteidiger Tobias Müller scheint nach seiner Rückkehr nicht nur abseits des Rasens direkt wieder angekommen zu sein, sondern überzeugt auf dem Platz. Insgesamt stellt Titz fest: „Wie wir im Zentrum stehen, ist gut. Wir halten es mehr geschlossen.“ Ein Fokus lag zudem auf Standards. Der Club hat einige Varianten einstudiert und sie in den Begegnungen ausprobiert.

Personalsituation des Clubs
Aus dem Kader fallen derzeit nur Keeper Julian Pollersbeck und Stürmer Luca Schuler länger aus. Das bedeutet für Titz: „Wir haben fast alle Spieler in einen guten Fitnesszustand bekommen.“ Der Konkurrenzkampf gefällt dem Coach: „Da ist genau das, was wir wollen.“ Durch das Gedränge auf vielen Positionen ließ sich rund um den abschließenden Test gegen Budapest Enttäuschung des einen oder anderen Akteurs erkennen, der nicht oder wenig spielte. Die Aufstellung war nämlich ein Fingerzeig mit Blick auf den Rückrundenstart gegen Wehen Wiesbaden am kommenden Sonntag daheim in der MDCC-Arena (13.30 Uhr/Sky).
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Verlauf der Testspiele
In den Partien gegen Dynamo Dresden (2:2), den rumänischen Erstligisten Sepsi OSK Sf. Gheorghe (1:2) und den ungarischen Erstligisten MTK Budapest (4:2) zeigten sich Defizite, die Blau-Weiß schon im ersten Halbjahr häufig betrübten. „Wir haben in den Tests unsere Chancen teils nicht genutzt und individuelle Fehler haben zu Gegentoren geführt“, beschrieb Schork diese weiter bestehenden Baustellen. Insgesamt fielen vier Treffer der Gegner nach Ballverlusten. Titz: „Da braucht man keinen Hehl draus machen. Das ist ärgerlich.“ Auch, weil die Blau-Weißen an sich überwiegend ordentlich verteidigten. Spielerisch lief es besonders im letzten Test rund.

Wie ist der Stand bei Arslan?
Mit Ahmet Arslan stand ein Akteur besonders im Fokus. Ex-Verein Dynamo Dresden würde ihn gerne holen. Wie die Volksstimme berichtete, sehnt sich der 29-Jährige nach seinem Durchbruch beim Club. Gegen Budapest gab ihm Titz keine Spielzeit. Am Tag dieses für ihn frustrierenden Tests veröffentlichte der Offensivakteur auf Instagram ein Bild, das ihn innig mit SGD-Stürmer Stefan Kutschke zeigt. Dieses Foto heizt die Spekulationen zusätzlich an. Je nachdem, wie es für Arslan weiterläuft und er seine Lage einschätzt, ist ein Abgang denkbar.
FCM: Kommentar nach dem Camp und vor Zweitliga-Start
Ist der FCM bereit für die Zweitliga-Rückrunde? Diese Frage kann nach dem Trainingslager in der Türkei nicht eindeutig beantwortet werden. Zunächst einmal lässt sich positiv feststellen, wie intensiv die Blau-Weißen in Side für das große Ziel Klassenerhalt geackert haben. Als großartig erweist sich darüber hinaus die derzeitige Kaderbreite des Clubs. Doch wenngleich sich deshalb Coach Christian Titz viele Möglichkeiten bieten, besteht trotzdem ein deutliches Problem: nämlich die Besetzung des Sturms.
Der Transfer eines Torjägers wäre so wichtig. Dies haben auch die Vorbereitungsspiele im Camp gezeigt. Sorgen bereitet den Fans zudem die weiter hohe Fehleranfälligkeit im Spielaufbau. Allerdings: Die drei Begegnungen an der türkischen Riviera sollten nicht überbewertet werden, waren es doch nur Testspiele. Entscheidend ist, wie sich der FCM am kommenden Sonntag gegen Wehen Wiesbaden präsentiert. Diese Partie wird tatsächlich Aufschluss darüber geben, ob die Elbestädter bereit sind für den Kampf.