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  7. FCM-Ikone: Der "Maradona des Ostens" Wolfgang Steinbach wird 70 Jahre alt

FCM-Ikone Der „Maradona des Ostens“ feiert seinen 70. Geburtstag

Wolfgang Steinbach blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Anlässlich seines runden Geburtstags hat er sich mit der Volksstimme unterhalten.

Von Hans-Joachim Malli Aktualisiert: 21.09.2024, 18:09
Absolvierte 337 DDR-Oberliga-Partien für den FCM: Wolfgang Steinbach.
Absolvierte 337 DDR-Oberliga-Partien für den FCM: Wolfgang Steinbach. Foto: imago images/CHROMORANGE

Magdeburg - Von der Statur war er eher klein, doch als Fußballer einer der Größten. Fast 20 Jahre lang hielt Wolfgang Steinbach dem 1. FC Magdeburg die Treue. An diesem Sonnabend feiert der einstige Mittelfeldstratege seinen 70. Geburtstag.

Nicht in seiner Geburtsstadt Schönebeck, sondern mit Gattin Birgit in Fuhlendorf am Saaler Bodden. „Ein befreundeter FCM-Sponsor aus Schönebeck hat uns sein Ferienhaus überlassen. Hier gibt es einen schönen Hundestrand für unsere Nike“, so der Jubilar.

Wolfgang Steinbach: Ein Leben für den FCM

Im November 1971 bestritt Steinbach sein erstes Pflichtspiel für die Männer des FCM, wurde im FDGB-Pokalspiel bei Motor Nordhausen in der 73. Minute für Axel Tyll eingewechselt. Ein Tor zum 8:2-Erfolg der Blau-Weißen steuerte er damals nicht bei, erzielte aber später in seinen 337 Oberliga-Spielen für den Club 75 Tore, dazu 14 Pokal- und acht EC-Treffer.

Sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:0 im Uefa-Cup-Spiel bei Schalke 04 – ein Schuss aus 30 Metern in den Winkel – bleibt allen Augenzeugen bis heute unvergessen, obwohl 47 Jahre her. Für ihn war ein anderer Treffer aber noch schöner: „Das war ein Solo im Spiel gegen Dresden von der Mittellinie aus gegen fünf Spieler.

Doch es gab auch Enttäuschungen für den Edeltechniker während seiner langen Karriere in Blau-Weiß. Da war der erst späte Sprung in die Stammelf, nachdem er von Trainer Heinz Krügel geflissentlich übersehen wurde (Steinbach: „Menschlich war der Coach eine Katastrophe“), so dass der später von den Fans zum Jahrhundertspieler gekürte „Maxe“ Steinbach nicht zum Europapokalsieger-Kader von 1974 gehörte. Auch das knappe Verpassen der DDR-Meisterschaft 1990, nachdem der FCM am letzten Spieltag 0:1 beim FC Karl-Marx-Stadt verloren hatte, fällt in die Kategorie Tragödie.

Wolfgang Steinbach im DDR-Oberliga-Spiel 1990 gegen Dresden.
Wolfgang Steinbach im DDR-Oberliga-Spiel 1990 gegen Dresden.
Foto: imago sportfotodienst

Eigentlich hatte Steinbach, der 1968 von Chemie Schönebeck zum Club kam, im Sommer 1987 seine Zelte in Magdeburg bereits abgebrochen, wollte beim damaligen DDR-Ligisten Motor Schönebeck seine Karriere ausklingen lassen. „Trainer Joachim Streich holte mich im Winter 1989 zurück zum Club, brauchte einen Routinier im Mittelfeld.“ Das anderthalbjährige Intermezzo endete mit der Demütigung von Karl Marx-Stadt.

Der 28-fache A-Nationalspieler der DDR und olympische Silbermedaillengewinner (1980) wechselte im Sommer 1990 zum Zweitligaaufsteiger VfB Oldenburg, der 1992 um nur einen Punkt den Aufstieg in Liga eins verpasste. „Das war eine schöne und erfolgreiche Zeit beim VfB mit Vizepräsident Klaus Baumgart (Ex-Sänger des Blödel-Duos „Klaus und Klaus“), Trainer Wolfgang Sidka und Manager Rudi Assauer“, so der von den Norddeutschen als „Maradona des Ostens“ gefeierte Steinbach.

Ein Jahr später beendete der nun 70-Jährige seine Spielerkarriere endgültig, wechselte ins Trainerfach, übernahm zunächst den VfB, später auch Cloppenburg und den SV Wilhelmshaven, war 2007/2008 auch eine Saison lang Coach des Magdeburger SV 90 Preussen.

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Längst lässt es das einstige „Enfant terrible“ ruhiger angehen, verfolgt aber noch immer den FCM: „Sie haben zuletzt gut eingekauft. Die ersten Spiele stimmen optimistisch." Ein Sieg gegen Karlsruhe wäre für ihn ein besonderes Geburtstagsgeschenk.