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Fußball Rückschläge werfen FCM nicht aus der Bahn

Serie "Unser Aufstiegsjahr": Christian Beck und Nils Butzen vom 1. FC Magdeburg sprechen über negative Momente.

Von Manuel Holscher 28.05.2018, 01:01

Magdeburg l Bei einer Saison mit 85 Punkten, einem vorzeitigen Aufstieg, der Drittliga-Meisterschaft und dem Landespokalsieg sind Erlebnisse rar, über die sich die Spieler des 1. FC Magdeburg beschweren oder die ihnen negativ in Erinnerung bleiben. Ein paar negative Momente gab es aber doch, an die sich Christian Beck und Nils Butzen erinnern.

Torjäger Beck erzielte zwischen dem 1. und 16. Drittliga-Spieltag beispielsweise nur einen Treffer – beim 1:0 im Gipfel gegen den SC Paderborn am 19. September. Das Umfeld wurde deshalb teilweise schon unruhig. „Natürlich habe ich mir in dieser Phase meine Gedanken gemacht“, gibt Beck zu. „Ich habe aber immer meine Tore gemacht, manchmal hat es aber länger gedauert. Das gehört bei einem Torjäger wahrscheinlich dazu, weil sich die Gegner auch auf mich eingestellt hatten. Es wird von Jahr zu Jahr nicht einfacher.“ Für ihn zählte deshalb, immer weiter Gas zu geben und nicht an sich zu zweifeln. „Irgendwann hatte ich das Erfolgserlebnis. Ich kann mir auch nicht erklären, dass es nach einem Treffer dann plötzlich wieder rollt. Wenn es eine Formel geben würde, würde ich die sofort anwenden“, sagt er.

Mit dem zum Tor des Monats prämierten Hacken-Treffer am 25. November beim 2:1 gegen den Halleschen FC ließ Beck den Knoten platzen. Es folgten zwei Treffer beim 3:2 in Chemnitz und jeweils ein Tor gegen Lotte, Großaspach und in Erfurt. „Es gibt keinen Torjäger, der immer trifft. Phasen, in denen es mal nicht so gut läuft, sind ganz normal. Man muss da einfach rauskommen und ich denke, dass ich das ganz gut geschafft habe“, betont er. Am Saisonende standen für ihn immerhin 13 Tore und vier Vorlagen in der 3. Liga zu Buche.

Kritikern, die sich bereits nach wenigen Spielen ohne Treffer zu Wort melden, kann Beck nicht viel abgewinnen. „Wenn ich nicht getroffen hatte, heißt es oft gleich, was mit mir los ist“, ärgert er sich. „Es geht aber ja nicht nur um das Toreschießen. Der Trainer hat einen gewissen Anspruch, wenn es darum geht, dass die erste Reihe vorne auch den Gegner anläuft. Das setzen wir denke ich gut um.“ Geärgert habe er sich dann aber schon über die aufkommende Kritik. „Ich habe aber mit dem Trainer gesprochen. Dann wusste ich, dass er sieht und schätzt, was ich auf dem Platz mache. In den vergangenen Jahren habe ich immer zweistellig getroffen“, betont der Torjäger.

Im Kollektiv habe die Mannschaft Phasen, in denen die Ergebnisse nicht stimmten, überstanden. So sei das rund ums Dortmund-Spiel (0:5) mit den Niederlagen gegen Unterhaching (0:3) und in Karlsruhe oder auch nach der Winterpause gewesen, als der FCM zunächst in Erfurt unterlag (1:3) und dann auch gegen Meppen (0:0) und in Würzburg nicht gewann (0:1).

Wenn Butzen an etwas nicht gerne zurückdenkt, dann sind es aber ganz besonders die Duelle mit dem FSV Zwickau. Das Hinspiel ging für den FCM mit 1:3 verloren, im Rückspiel reichte es trotz zweimaliger Führung nur zu einem 2:2. „Es gibt kaum Mannschaften, die mich so nerven“, sagt er. „Gegen uns kommt bei ihnen häufig alles zusammen, dass sie gewinnen oder unentschieden spielen. Das war in dieser Saison wieder Wahnsinn.“

Beck hat das Gefühl, dass Zwickau anscheinend denkt, dass der FCM der FC Bayern München ist und sich entsprechend voll reinwirft. „Bei ihnen klappen gegen uns Dinge, die sonst wahrscheinlich nie funktionieren“, so Beck. „Deshalb ist es auch gut, dass wir jetzt nicht mehr gegen sie spielen müssen.“

Butzen erinnert sich mit einem Kopfschütteln an das 2:2 in der Rückrunde. „Wir nutzen unsere Chancen nicht, Zwickau bekommt zwei Elfmeter und nimmt einen Punkt mit“, ärgert er sich. „Wenn man sich die Wege aber von Zwickau und uns anschaut, sieht man aber, dass wir uns deutlich weiterentwickelt haben. Es ist besonders interessant, weil wir 2015 in der Regionalliga um den Aufstieg gekämpft hatten. Der FSV war beim 2:2 Ende März jetzt allerdings nur darauf aus, irgendwie unentschieden zu spielen. Es war klar zu sehen, dass eine Top-Mannschaft gegen einen potenziellen Abstiegskandidaten gespielt hat.“

Ein anderer Angstgegner war Fortuna Köln. Diese Erinnerungen hat der Club aber mit dem 2:1 in Köln und dem 2:0 zum vorzeitigen Aufstieg im Rückspiel deutlich hinter sich gelassen. In der vergangenen Saison gingen beide Duelle noch verloren (0:3, 1:2). „Köln hatte sich immer ein bisschen auf dieses Angstgegner-Image berufen und konnte sich noch ganz genau an die gewonnenen Spiele erinnern“, sagt Butzen. „Mit den meisten Negativserien haben wir in dieser Saison aufgeräumt, bis auf Zwickau.“

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