Halberstadt 2:2 gegen FCM Derby gelungene Einstimmung auf Saison-Highlight
Halberstadt/Magdeburg. Das emotionsgeladene Regionalliga-Derby zwischen Germania Halberstadt und dem 1. FC Magdeburg (2:2) lieferte einen Vorgeschmack auf das mit großer Spannung erwartete Pokalfinale am 31. Mai.
Von vorsichtigem Abtasten konnte am Pfingstsonntag keine Rede sein. Beide gingen mit hohem Einsatz und - bis auf wenige Ausnahmen - wohltuend fair zur Sache. Steffen Scheidler (Germania): "Es gab keine groben Fouls, alle können sich nach dem Spiel in die Augen schauen."
Insofern trafen FCM-Trainer Andreas Petersen ("Das Derby hat Lust auf mehr gemacht ...") und VfB-Geschäftsführer Fait-Florian Banser ("Das 2:2 lässt vieles offen und steigert die Vorfreude auf das Endspiel") mit ihren Aussagen den Nagel auf den Kopf.
Die Platzherren spielten zwar ab der 24. Minute in Unterzahl (Gelb-Rot für Florian Büchler/siehe unterstehender Bericht), fighteten aber unermüdlich und sahen nach der 2:0-Führung durch Tore des agilen Scheidler (48.) und Jan Nagel (65.) schon wie der Sieger aus. Doch der FCM glich durch einen Kopfball von Christian Beck (66.) und einen von Florian Beil verwandelten Handelfmeter in der Nachspielzeit noch zum 2:2 aus.
Den möglichen psychologischen Vorteil fürs Pokalfinale beanspruchten beide für sich. VfB-Coach Willi Kronhardt: "Die Moral, die wir in Unterzahl gezeigt haben, war bemerkenswert. Die Mannschaft glaubt an sich." FCM-Torjäger Christian Beck hingegen argumentierte: "Wer 0:2 hinten liegt, unermüdlich angreift und dann noch das 2:2 schafft, geht gestärkt aus solch einem Spiel."
Allerdings war nicht zu übersehen, dass im Mittelfeld das Spiel weitgehend an Telmo Teixeira vorbeilief und dass sich die Abwehr (Fer-nando Lenk, Philipp Blume) einige grobe Schnitzer leistete. Diese Baustellen gilt es, in den Griff zu kriegen.
Die Vorharzer offenbarten kaum Schwächen, ärgerten sich aber über das 2:2. Scheidler: "Das war unnötig, das Ding noch abzuschenken."
Personell haben beide Vereine zumindest ein Ass noch im Ärmel. Auf Seiten der Germanen ist das Emmanuel Krontiris (zweifacher Torschütze beim 2:0-Sieg in Magdeburg), der sich momentan aber noch mit Achillessehnenproblemen herumplagt. Beim Club fehlte am Sonntag Kapitän Marco Kurth (Zehenprellung).
Die einzige Überraschung war am Sonntag das Verhalten der Fans. Die zahlenmäßig unterlegenen VfB-Anhänger sangen 90 Minuten lang, während es auf Club-Seite ungewohnt ruhig blieb. Das dürfte am 31. Mai anders aussehen.
Germania: Nagel - Schulze, Handke, Schütze, Georgi, Schubert, Wersig (66. Eckermann), Scheidler (71. Seitz) Nagel, Mörck (61. Bolivard), Büchler
FCM: Tischer - Lenk, Nennhuber, Blume, Neumann (65. Boltze), Beil, Teixeira (46. Krieger), Sowislo, Burdenski, Reinhard (28. Bärje), Beck
Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer). Zuschauer: 1613. Tore: 1:0 Scheidler (48.), 2:0 Nagel (65.), 2:1 Beck (66.), 2:2 Beil (90.+3 Handelfmeter). Gelb: Schubert, Büchler, Scheidler / Nennhuber, Neumann, Boltze. Gelb-Rot: Büchler (24./wiederholtes Foulspiel)