Fußball Familientradition seit fast 65 Jahren
Der Nachname Röper ist auf den Fußballplätzen in der Region um Ausleben seit Jahrzehnten gut bekannt.
Ausleben l Karl-Heinz „Kalle“ Röper (Jahrgang 1941) begann mit dem Fußball 1953 in der Schülermannschaft von Turbine Krottorf und setzte damit eine Familientradition in Gang. Heute, fast 65 Jahre danach, ist der Name Röper noch immer auf den Fußballfeldern der Region präsent, denn Sohn Ronny (46) kickt noch regelmäßig in der Traditionsmannschaft des 1. FC Magdeburg und Enkel Marvin (17) schaffte 2017 den Sprung in die OSC-Landesklassemannschaft. Aber auch der Senior (76) ist noch am Ball, denn er hat sich seit Jahrzehnten dem Volleyballspiel verschrieben.
Nach der Zwischenstation Sonderjugendmannschaft Lok Oschersleben 1958 verschlug es Röper nach Halle. Dort nahm er ein Landwirtschafts-Studium auf, wurde Bezirksligaspieler beim SC Wissenschaft („Eine funktionierende Fußballwelt“) und erhielt Berufungen in die Universitätsauswahl. Karl Heinz Röper, seit 1964 mit Heidi verheiratet, wurde 1967 beruflich in Ausleben sesshaft, schloss sich der BSG Traktor an und war danach zehn Jahre als Libero eine Stütze der örtlichen Bezirksklasse-Mannschaft. Beruflich war Röper in verschiedenen Praxisbereichen der Landwirtschaft tätig und fungierte von 2004 bis 2011 als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde.
Sohn Ronny wurde 1971 geboren. Er war in jungen Jahren dank ausgeprägter Motorik und einer schnellen Auffassungsgabe ein „Allrounder“. Das Aneignen von Bewegungsabläufen unterschiedlicher Sportarten stellte für ihn kein Problem dar. Er vertrat Ausleben in verschiedenen Sportdisziplinen erfolgreich bei Spartakiaden, im Federball (Doppel) wurde er sogar DDR-Meister. Auch im Fußball wurde sein Talent schnell sichtbar. Der Linksfuß verfügte über eine sehr gute technische Ausbildung, war zweikampfstark, operierte mit viel Übersicht und ließ frühzeitig Führungsqualitäten erkennen. Das weckte natürlich Begehrlichkeiten bei verschiedenen Vereinen (Germania Halberstadt, Einheit Wernigerode, FC Schöningen 08), für die er auch spielte. Beim niedersächsischen Traditionsverein TSV Havelse (1993-95) und beim 1. FC Magdeburg (1999/2000) erreichte er seine höchste Leistungsklasse, spielte er in der Regionalliga, die seinerzeit die dritthöchste Spielklasse im DFB war. Die sportlich erfolgreichste Zeit aber erlebte Ronny Röper beim TSV Völpke, wo er von 2000 bis 2006 in der Verbandsligaelf spielte.
Sein Engagement, seine Spielweise, seine Einsatzbereitschaft, sein sachliches, kameradschaftliches und bescheidenes Auftreten verschafften ihm, der auch als Mannschaftskapitän fungierte, bei den TSV-Anhängern Achtung und Anerkennung. Zu seiner Vita beim TSV gehören der Gewinn des Landespokals 2004, der Landemeistertitel 2005, der Aufstieg in die Oberliga Süd des NOFV und das einjährige Gastspiel in ihr. Wegen einer Verletzung blieb ihm leider der Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München in Dessau versagt.
Ronny Röper schloss sich danach dem Oscherslebener SC an und beendet 2009 seine erfolgreiche Laufbahn mit dem Aufstieg der Mannschaft in die Verbandsliga. Genau so energisch und zielstrebig, wie er seine Fußballziele realisierte, nahm er auch seine Berufsausbildung wahr: Abitur, Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Arbeitstätigkeit und von 1995 bis 2000 Diplom-Studium im Fachgebiet Technische Gebäudeausrüstung in Wolfenbüttel. Ronny Röper fungiert beruflich als Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft „Neues Leben“ eG in Oschersleben.
Marvin, der 17-jährige Sohn von Anja und Ronny Röper, jagt mittlerweile auch schon elf Jahre dem runden Leder nach. Unter der Trainingsleitung von Vater Ronny und Opa Karl-Heinz startete er beim VfB Oschersleben. Seine nächste Station war der OSC, wo er bis 2016 weiter vom Vater und von Thomas Gruschinski trainiert wurde. Ihre Arbeit zahlte sich aus, denn die starke B-Jugend setzte Maßstäbe, spielte einen sehenswerten Fußball und wurde sogar Landesligameister.
Marvin ist im defensiven, zentralen Mittelfel zu Hause. Vater und Opa sind mit seiner Entwicklung zufrieden, bestätigen ihm eine solide Technik und eine gute Spielübersicht. Unisono sind beide aber auch der Meinung, dass er noch etwas mehr aus sich herausgehen könnte. Für Marvin selbst sind die Zielstellungen klar: Ein gutes Abitur ablegen und Stammspieler in der Landesklassemannschaft werden. Wenn der Enkel spielt, sind Oma Heidi und Opa Karl-Heinz, wie einst schon bei Sohn Ronny, meist auch vor Ort.