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Handball „Es geht darum, Vertrauen in das eigene Spiel zu entwickeln“

Der SC DHfK Leipzig hat noch kein Spiel in dieser Bundesliga-Saison gewonnen. Der frühere SCM-Trainer Frank Carstens soll das Schlusslicht nun zum Klassenerhalt führen.

Von Lukas Reineke 20.11.2025, 18:19
Von 2010 bis 2013 trainierte Frank Carstens den SC Magdeburg. Nun steht er beim SC DHfK Leipzig an der Seitenlinie.
Von 2010 bis 2013 trainierte Frank Carstens den SC Magdeburg. Nun steht er beim SC DHfK Leipzig an der Seitenlinie. Foto: IMAGO/Beautiful Sports

Leipzig/Magdeburg - Zwölf Spiele, kein Sieg und 2:22-Punkte: Die Bilanz des Bundesliga-Schlusslichts SC DHfK Leipzig ist desaströs. Die Sachsen trennten sich daher am Mittwoch von Trainer Raul Alonso und Sportdirektor Bastian Roschek. Beide hatten ihren Posten erst im Sommer angetreten. Während Roscheks Amt vorerst unbesetzt bleibt, soll Frank Carstens die Leipziger Handballer zum Klassenerhalt führen.

„Bis zum Minden-Spiel (26:32 am vergangenen Freitag/d. Red.) hatten wir in der Konstellation daraufgesetzt, in die Erfolgsspur zu finden werden. Doch spätestens dann mussten wir konstatieren, dass es schwierig werden würde. Die Zweifel haben die Hoffnung überwogen, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, begründete DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Kurzzeitiges Intermezzo in Los Angeles

Mit dem früheren SCM-Coach Carstens hat der Verein einen Nachfolger gefunden, der den Abstiegskampf aus seinen Zeiten bei GWD Minden und der HSG Wetzlar bestens kennt. „In dem Bereich der Tabelle habe ich die meiste Erfahrung. Ich vergleiche die Situation in Leipzig mit der in Wetzlar, als ich dort übernommen habe. Die Mannschaft war verunsichert und nervös“, erinnerte sich Carstens an seinen Beginn bei den Hessen 2023: „Es geht darum, wieder Vertrauen in das eigene Spiel zu entwickeln.“

Carstens Vertrag in Wetzlar wurde nach zwei Jahren nicht verlängert. Der 54-Jährige übernahm im Sommer daher das Traineramt beim Los Angeles HC in den USA. „In Amerika gibt es drei Turniere, bei denen ich vor Ort sein musste. Ansonsten bin ich in Deutschland gewesen und habe selbstverständlich die Bundesliga verfolgt“, berichtete Carstens von den vergangenen Monaten, in denen er das Team bei einem Wettbewerb betreute. Bei den weiteren Turnieren wird er nicht mehr an der Seitenlinie stehen: „Es muss alles in den DHfK Leipzig, was ich habe.“

Debüt in Gummersbach

Die erste Aufgabe für Carstens, der am Mittwoch das erste Training geleitet hat, steht am Sonnabend (19 Uhr/Dyn) beim VfL Gummersbach an: „Es ist wichtig, dass jeder sich neu beweisen will und seine Energie in die Gruppe reinschmeißt. Wenn wir das alle tun, werden wir auch vorwärtskommen.“

Sollte es am Ende der Saison für den Club nach elf Jahren in der Bundesliga dennoch in die 2. Bundesliga gehen, dann soll Carstens auch einen möglichen Wiederaufstieg anvisieren. Denn sein bis 2027 gültiger Vertrag gilt für beide Spielklassen. Doch so weit denkt Geschäftsführer Günther nicht: „Jetzt gilt es, alles in die Waagschale zu werfen. Es ist ein brutal langer Weg. Den kriegen wir nur hin, wenn wir zusammenhalten.“