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Handball Der nächste Sturm bläst für den SCM in Berlin

Nach der stürmischen Reise im EHF-Cup treten die Handballer des SC Magdeburg am Sonntag bei den Füchsen Berlin an.

Von Daniel Hübner 14.02.2020, 11:01

Magdeburg l Der SC Magdeburg hat am Mittwochmorgen die erste gute Nachricht des Tages verbreitet über seine sozialen Medienkanäle. Per Bild. Darauf war ein äußerst müder Gisli Kristjansson zu sehen, wie er im Bett im Krankenhaus seinen rechten Daumen hebt und damit sein Wohlbefinden nach überstandener Schulter-Operation zum Ausdruck bringt. „Etwas müde, aber alles gut verlaufen!“, schrieb der SCM dazu. Das galt am Donnerstag dann für die gesamte Mannschaft.

Nach dem 31:27 (12:14)-Erfolg im zweiten Gruppenspiel des EHF-Cups bei Ademar León und dem vierstündigen Rückflug klang auch Bennet Wiegert ziemlich müde. Die Strapazen der Auswärtsreise hatten bereits am Dienstag mit dem Hinflug ihren ersten Höhepunkt gefunden. Sechseinhalb Stunden lang plus Zwischenstopp zum Auftanken dauerte der Kampf der Maschine gegen den Sturm „Sabine“ und um eine sichere Landung in Nordspanien. Den Handballern bleibt irgendwie derzeit nichts erspart. Nicht in der Luft. Nicht auf dem Boden. „Aber wir können ja nicht einfach einpacken, sondern müssen und wollen weitermachen“, sagte Wiegert mit Blick auf seine Ausfallliste, die sich nach dem Spiel in León nicht erweitert hat. Wenigstens das nicht. Denn der nächste Sturm bläst schon am Sonntag in Berlin – diesmal in der Bundesliga bei den Füchsen (14.05 Uhr/Sky und MDR).

Gisli Kristjansson wird außerdem den Daumen gehoben haben, um dem SCM bei Ademar viel Glück zu wünschen. Trotz eines konzentrierten und fokussierten Starts in die Partie vor 3000 Zuschauern, als die Grün-Roten mit 6:2 nach einem 6:0-Lauf führten (10.), hatten sie bis zur Pause ihr Glück zunächst aus der Hand gegeben (12:14). „Der Zwei-Tore-Rückstand war einfach nicht nötig gewesen“, sagte Wiegert, „darüber habe ich mich so geärgert.“ Ob er dann entsprechend laut gewesen war in Pause? Der 38-Jährige hat am Telefon zur Frage geschwiegen. Und womöglich hat er dabei lächelnd aus dem Fenster des Busses geschaut, mit dem er und sein Team vom Leipziger Flughafen nach Magdeburg fuhren.

Nach der Pause zeigten seine Schützlinge jedenfalls ein anderes Gesicht, legten zur 25:20-Führung (49.) durch Lukas Mertens vor. Und wenngleich der Gastgeber noch einmal verkürzte (25:27/55.), ließen die Magdeburger bis zum Ende keinen Zweifel mehr daran, das qualitativ bessere Team mit dem kühleren Kopf zu sein.

Michael Damgaard war mit neun Toren der beste SCM-Werfer. Aber auch der Auftritt der jüngsten Neuverpflichtung hat Wiegert hörbar gefreut. „Ich bin super happy, wie sich Kay Smits präsentiert“, erklärte der Coach zum 22-jährigen Niederländer, der vier Treffer markierte. „Wenn wir noch mehr Zeit haben, kann man von ihm auch noch mehr erwarten.“

Derzeit „eile ich mit ihm von Taktikeinheit zu Taktikeinheit“, berichtete der Coach, der nach den Ausfällen von Marko Bezjak, Albin Lagergren und Kristjansson auch einen Smits in ein System packen muss, in dem es deshalb „noch nicht 100-prozentig passen kann“, so Wiegert.

Aber um Ausfälle geht es am Sonntag nicht mehr. Sondern „nur um Sieg und Niederlage“. Um Big-Points also, um im Titelkampf weiter mitreden zu können? Wiegert: „Wir tun einfach gut daran, wenn wir von Spiel zu Spiel denken.“ Und nicht mehr an stürmische Reisen im Flieger. Denn: „Die härteste Auswärtsreise haben wir hinter uns.“