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Handball Läuft wieder bei Theuerkauf

Bei seiner Terminhatz durch die Saison macht der Bundesligist SC Magdeburg am Mittwoch Station in Lemgo (19 Uhr/Lipperlandhalle).

Von Janette Beck 26.04.2017, 01:01

Magdeburg/Lemgo l Hier kommt es zu einem Wiedersehen mit TBV-Kreisspieler Christoph Theuerkauf. Für den „Magdeburger Jung“ ist die Erfolgsserie seines Ex-Clubs „absolut kein Zufall“.

Mit dem TBV wieder im Aufwind. Vertragsverlängerung in Lemgo bis 2019 und damit Planungssicherheit. Zudem bald seinen alten Freund Fabian van Olphen als Mitspieler an der Seite – läuft bei Christoph Theuerkauf, könnte man sagen. Wenn da nicht sein fahrbarer Untersatz wäre. Den vor seiner Unterkunft in Lemgo parkenden BMW fand der Kreisläufer nämlich am Freitag ohne Lenkrad, Navi und Radio sowie zerstörter Inneneinrichtung vor. „Aber ansonsten geht es mir prächtig, könnte eigentlich nicht besser laufen“, hat sich der Lemgoer seinen Humor erhalten.

Der 32-jährige Ex-Magdeburger (2003 bis 2010) war am Tag vor dem Spiel gegen seinen Ex-Club gut drauf und in Plauderlaune. Kein Wunder: Mit dem Sensationssieg gegen Kiel (34:30) und dem Punktgewinn beim 27:27 in Balingen am vergangenen Sonnabend war dem TBV, der nach der 25:32-Niederlage in Erlangen endgültig in den Abstiegsstrudel geraten war, der erhoffte Befreiungsschlag gelungen: „Auch wenn wir mit nur einem Punkt Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz nach wie vor unten drin stecken: Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Qualität haben, die Klasse zu erhalten.“

Was machbar ist, wenn alle an einem Strang ziehen und ihre Leistung abrufen, hätten die letzten beiden Spiele gezeigt: „Ich bin megastolz, dass wir uns nach dem Offenbarungseid in Erlangen selbst aus dem Schlamassel rausgezogen haben“, so Theuerkauf, der bereits von 2010 bis 2012 für den TBV aufgelaufen und vom diesem im September für den verletzungsbedingt ausgefallenen Christian Klimek nachverpflichtet worden war.

Davor lagen bange Wochen – geprägt von Enttäuschung, Ungewissheit und Existenzangst, denn HBW Balingen-Weilstetten, für das er von 2012 bis 2016 seine Knochen hingehalten hatte, gab ihm keinen neuen Vertrag. Rückblickend gesteht der waschechte Magdeburger: „Erst fallengelassen, dann arbeitslos, dann Vertrag beim TBV mit Option auf Trennung zum Jahresende. Danach Verlängerung bis Saisonende und nunmehr ein neuer Vertrag bis 2019 – die letzten Monate waren echt turbulent. Aber ich weiß jetzt, was ich am TBV habe, und der Verein weiß, was er an mir hat – es passt einfach, und ich bin sehr glücklich, dass meine Freundin und ich uns endlich eine Bleibe in Lemgo suchen können.“

Freude kam beim 57-fachen Nationalspieler auch auf, als die Verpflichtung seines Magdeburger Kumpels Fabian van Olphen in Sack und Tüten war. Und Theuerkauf war daran nicht ganz unbeteiligt, wie er der Volksstimme verriet: „Ich erfuhr zufällig bei einem Besuch in Magdeburg aus erster Hand, dass sein Vertrag beim SCM nicht verlängert wird.“ Parallel dazu war Lemgos Coach Florian Kehrmann mit den Personalplanungen für die kommende Saison beschäftigt. Und so konnte „Theuer“ seinem Trainer den SCM-Kapitän nur wärmstens empfehlen: „Ich fand, es würde ,Arsch auf Eimer‘ passen: ,Tulpe‘ hat es ja immer noch drauf, auch wenn er es in Magdeburg nicht mehr so oft zeigen kann. Aber das liegt auch an der Qualität des Kaders, die der SCM inzwischen hat. Jedenfalls können wir einen so gestandenen Abwehrspieler und eine so starke Führungspersönlichkeit gut gebrauchen.“

Mit Blick auf das heutige Spiel, in das der SCM laut Trainer Bennet Wiegert „mit einigen personellen Fragezeichen“ geht, stellt Theuerkauf indes klar: „Magdeburg hat mehr Siege in Serie als wir Pluspunkte – sdie Frage, wer Favorit ist, ist damit eindeutig geklärt. Nichtsdestotrotz werden wir natürlich alles daransetzen, um zu gewinnen.“

Die Erfolgsserie der Gäste ist für den Ex-Magdeburger „absolut kein Zufall“, und sie trage die Handschrift vor allem eines Mannes: Bennet Wiegert. „ Ich kenne ,Benno‘ und weiß, wie akribisch er sich vorbereitet. Er pflügt den Gegner bis ins kleinste Detail. Zudem interpretiert er wie kein anderer Trainer seines Alters den Handball auf eine neue, moderne Art und sieht die Mannschaft als großes Ganzes.“