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Handball SCM sorgt sich um Musa

Der SC Magdeburg zittert vor dem Spiel am Donnerstag gegen DHfK Leipzig um Kreisläufer Zeljko Musa.

Von René Miller 18.02.2020, 01:12

Magdeburg l Bei der Handball-EM hatte Zeljko Musa im Halbfinale für Kroatien kurz vor Schluss zum Sieg gegen Norwegen getroffen. Als der SCM am Sonntag bei den Füchsen noch einmal in Ballbesitz war und beim Stand von 24:25 mit dem letzten Angriff wenigstens einen Punkte hätte retten können, schaute der Kreisläufer von der Bank aus zu und hatte einen Eisbeutel auf seinem rechten Oberschenkel liegen. „Schade, gerade ihn hätten wir da sehr gut gebrauchen können“, ärgerte sich SCM-Trainer Bennet Wiegert.

Ausgerechnet vor dem Siegtor der Berliner griff sich Musa nach einem Zweikampf mit Paul Drux an die rechte Leiste und war von der Platte gehumpelt. Auch der Weg zum Bus fiel ihm später sichtlich schwer. „Ich konnte nicht weiterspielen. Aber was es genau ist, weiß ich nicht. Das muss ich erst einmal genau untersuchen lassen“, erzählte Musa mit schmerzverzerrtem Gesicht vor der Rückfahrt am Sonntag.

Befürchtet wurde ein Muskelfaserriss, der eine Pause von vier bis sechs Wochen bedeutet hätte. Ganz so schlimm soll es zwar nicht sein, aber ein Einsatz im Heimspiel am Donnerstag (19 Uhr, Sky) gegen den SC DHfK Leipzig ist höchst fraglich. Für eine genaue Diagnose sollen allerdings noch Untersuchungen erfolgen. Und aufgrund des neuen Datenschutzgesetzes will sich der Verein dazu auch nicht äußern.

Ob es mit Musa im letzten Angriff besser gelaufen wäre, ist natürlich spekulativ. Denn die Reisen nach Berlin zu den Füchsen stehen für die SCM-Handballer fast schon traditionell unter keinem guten Stern. Am Sonntag gab es im 13. Duell bereits den zehnten Sieg der Gastgeber. Nur einmal durfte der SCM über zwei Punkte jubeln. Aber das liegt schon elf Jahre zurück. Da stand Silvio Heinevetter noch im SCM-Tor. Lange nachdenken dürfen die Magdeburger über diese Serie aber nicht. Schließlich steht in zwei Tagen in der Getec-Arena das wirkliche Ost-Derby auf dem Programm.

„Das ist ganz gut, dass wir gleich wieder spielen können. Und oben ist trotz der Niederlage in Berlin ja immer noch alles eng und möglich“, schaute Torwart Jannick Green schon wieder nach vorn. Der Däne hatte beim Torwartduell in Berlin lange Zeit die Oberhand. Aber in den entscheidenden Minuten wuchs Heinevetter förmlich über sich hinaus und parierte sogar die Würfe der allein auf ihn zulaufenden Filip Kuzmanovski und Christian O’Sullivan.

Nachdem auch schon beim 30:30 gegen Hannover in der Crunchtime ein Sieg aus der Hand gegeben wurde, stellt sich jetzt natürlich die Frage, warum den Grün-Roten in den wichtigen Minuten des Spiels die Nerven versagen. Bei den Füchsen gelang 4:05 Minuten vor Schluss das letzte Tor und der entscheidende Gegentreffer fiel 26 Sekunden vor Schluss. Gegen Hannover blieben die Magdeburger in den letzten 7:46 Minuten ohne eigenes Tor und verspielten dabei sogar einen Sechs-Tore-Vorsprung. Der Ausgleich fiel 44 Sekunden vor Spielende.

Trainer Bennet Wiegert will daraus aber kein Grundsatzthema machen. „Gegen Hannover spielten am Ende noch viele Dinge wie die doppelte Unterzahl und die defekte Zeitmessung mit rein. Und wir haben auch in dieser Saison schon bewiesen, dass wir Crunchtime können“, sagte der SCM-Coach. Und die Spielverläufe geben ihm recht. Beim Heimspiel kurz vor Weihnachten traf Marko Bezjak gegen Melsungen drei Sekunden vor Schluss zum 26:25-Sieg. Und Tim Hornke gelang 22 Sekunden vor Schluss vom Siebenmeterpunkt aus gegen Flensburg der Siegtreffer.

Nicht zu vergessen das Hinspiel in Leipzig, als Daniel Pettersson drei Sekunden vor Schluss zum 26:25 für den SCM traf und Green zuvor mit einer Riesenparade den Rückstand verhinderte. Auch beim 32:31 gegen Kiel behielten die Magdeburger die Nerven. Und um an der Tabellenspitze nicht komplett den Anschluss zu verlieren, sind die auch am Donnerstag gegen Leipzig gefragt.