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HVSA-Pokal Biederitz schlägt sich selbst

Im Pokal-Viertelfinale scheitert Sachsen-Anhalt-Ligist SV Eiche 05 Biederitz 21:25 (10:12) an der TSG Calbe.

Von Stefan Graf 05.02.2018, 23:01

Biederitz l Damit ist das Kapitel HVSA-Pokal für die Sieben von Enrico Sonntag beendet. Größtes Manko beim Gastgeber war die katastrophale Chancenverwertung, die in einem Duell auf Augenhöhe den Unterschied machte. Mit der Pleite hat der SV Eiche 05 den erneuten Einzug ins „Final Four“ verpasst.

Manch einer der Biederitzer Anhänger mag ihn im Laufe der Partie irgendwie vermisst haben. Er hatte im Liga-Duell zwischen Biederitz und Calbe Ende Oktober den entscheidenden Wurf zum 24:23 versenkt. Die Rede ist von Eric Straßburger. Jener bulliger, großgewachsener Rückraumspieler, der den SV Eiche 05 nach nur wenigen Monaten wieder verlassen hatte. Ihn hätte Enrico Sonntag im Viertelfinale sicher gern als Option gezogen. „Unser Kader ist derzeit merklich ausgedünnt.“ Die Gäste waren mit drei Spielern mehr angereist.

Speziell am Kreis taten sich die Biederitzer am frühen Sonntagabend sehr schwer. Calbes Defensive machte in dieser Hinsicht einen starken Job. Der Block schnappte in den meisten Fällen zu und hielt auch der zweiten Welle stand. Nicht weiter schlimm, könnte man meinen. Schließlich gibt es noch das Mittel der schnellen Gegenstöße. Doch hier lag der Hund begraben. Gefühlt zehn bis elf dieser Angriffe lösten sich in Luft auf. Eine Mischung aus Gebälk, Unvermögen und Stefan Wiederhold. Letzterer hatte zum Leid des SV Eiche 05 im Calbenser Tor einen sehr guten Tag erwischt.

Für Sonntag waren eher die ersten beiden aufgezählten Kriterien schuld an der Niederlage. „Meiner Meinung nach haben wir uns auch ein Stück weit selbst geschlagen.“ Das spiegelte sich auch im Protokoll wider. Bis auf das 1:0 durch Carlos Swoboda gingen die Hausherren kein einziges Mal in Führung.

Calbe hatte immer leicht die Nase vorn und verwaltete meist einen Zwei-Tore-Vorsprung, was der gefühlten Spannung sehr gut tat.

Defensiv gab es dagegen kaum etwas auszusetzen. „Die Abwehr ging in Ordnung. Wir standen gut.“ Das war vor allem daran zu erkennen, dass Calbe zwölf Minuten vor der Pause nur zwei Treffer gelangen. Eiche traf in den ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts nur einmal, was wiederum für die TSG-Defensive spricht.

Beim 15:16 sowie 20:21 durch Nilas Praest beziehungsweise Swoboda schöpften die Gastgeber noch einmal frisches Selbstvertrauen, um in den anschließenden Kontermöglichkeiten wiederholt am eigenen Unvermögen zu verzweifeln. Da Christoph Frank auch noch vom Siebenmeterstrich scheiterte, machte Calbe mit seinem 3:0-Lauf zum 24:20 endgültig den Deckel drauf.

Nun haben die Biederitzer eine Woche Zeit, um ihre Enttäuschung über das verpasste Pokal-Halbfinale zu verdrängen. Am kommenden Sonnabend, 17 Uhr, steht in der Sachsen-Anhalt-Liga Lok Schönebeck vor der Tür. „Wir haben einen guten Lauf. Den wollen wir in der Liga fortsetzen“, sieht Sonntag in der Sachsen-Anhalt-Liga ein kleines Trostpflaster.

Biederitz: Möritz (2), Peters, Schnetter (3), Wolke, Enke, Freistedt, Praest (4), Swoboda (3), Frank (8/4), Wichmann, Tysack (1)

Calbe: Walther, Barby, Krause (10/1), Gieraths (4), Lück (2), Wiederhold, Rätzel, Bertram, Schwarz (2), Borzucki (1), Weiß (2), Sowa, Kralik (1), Reiske (3)

Siebenmeter: 5/4 – 3/1; Zeitstrafen: 1 – 3