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Wasserball Hagendorf der tragische Held

Die Wasserball Union musste hart kämpfen, um die SG Neukölln II mit 12:11 zu besiegen.

Von Roland Schulz 04.02.2019, 00:01

Magdeburg l „Union, Union, Wasserball Union“, hallte es am Sonnabend gegen 19.15 Uhr durch die Dynamohalle in der Großen Diesdorfer Straße. Eine lange nicht mehr erlebte Stimmung gab es nach dem knappen und hart erkämpften 12:11 (5:3, 0:3, 5:2, 2:3)-Erfolg der Wasserball Union Magdeburg über die zweite Mannschaft der SG Neukölln Berlin.

WUM-Abwehrspieler Tom Hagendorf wurde dabei zum tragischen Helden. Bis zu seiner Herausstellung 50 Sekunden vor Ende des dritten Viertels war er im Abwehrverbund und im Spielaufbau einer der tragenden Spieler der WUM, erzielte einen Treffer selbst, bereitete mehrere Tore vor, unterband einige Gäste-Angriffe.

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, meinte Trainer Milan Mijokovic, der nach dem Spiel ebenfalls einen Freudensprung in das warme Hallenwasser vollführte. „Die Jungs haben heute gesehen, dass man in jedes Spiel mit der nötigen Konzentration und Einstellung gehen muss. Es wird einem nichts geschenkt“, so der Serbe, der seit dem Sommer aus Zwickau kommend, seine Zelte an der Elbe aufgeschlagen hat.

„Wir haben die Neuköllner nach deren klaren Niederlagen gegen Dresden und Brandenburg eigentlich etwas schwächer erwartet“, so Student Hagendorf (26), der mit sechs Jahren beim TSV Niederndodeleben mit dem Fußball begann und ab der 2. Klasse zum Wasserball wechselte. „Durch viele Fehler konnten wir uns nicht absetzen. Selbst als wir im dritten Viertel von 5:6 auf 9:6 davonzogen, haben wir die Berliner immer wieder zum Torewerfen eingeladen“, so die treffende Analyse des auch als Teammanager fungierenden WUM-Urgesteins.

Um seine Herausstellung machte Hagendorf kein großes Federlesen: „Die Schiedsrichter haben so entschieden, dann muss man es akzeptieren, ändern kann man es eh nicht mehr.“

Jetzt hofft die WUM, dass der angehende Berufsschullehrer am kommenden Sonnabend in Dresden mitspielen kann. „Zumeist ist es nach einer Roten Karte so, dass man im kommenden Spiel noch mitwirken kann, erst danach die von der entsprechenden Kommission eventuell ausgesprochene Sperre greift“, so Hagendorf. Dann würde er aber im Spitzenspiel in Brandenburg fehlen.

WUM: Böer, Klotzsch – Hagendorf 1, Bard, Mo. Lehnert 4, Japaridze 1, Wolfgram, Block 2, Schulle 4, Richter, Lindner, Schermer