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Fußball Liesten erwartet 1. FC Magdeburg

Der SV Liesten 22 trifft im Fußball-Landespokal auf den Drittligisten 1. FC Magdeburg.

Von Florian Schulz 06.10.2017, 10:00

Liesten l Nachdem vor fast fünf Wochen die Partie SV Liesten 22 kontra 1. FC Magdeburg für die zweite Hauptrunde des Fußball-Landespokalwettbewerbs ausgelost wurde, zählten die Beteiligten, aber wohl auch die Fans jeden Tag einzeln herunter. Am Sonnabend ist es endlich soweit, wenn um 14 Uhr im Waldstadion der Anstoß dieses ungleichen Duells erfolgen wird.

„Für uns ist es ein Bonusspiel, das wir uns durch gute Leistungen in Liga und Pokal verdient haben“, erklärt im Vorfeld Liestens Trainer Michael Piotrowski. Von Druck-Aufbauen kann natürlich beim amtierenden Kreispokalsieger keine Rede sein, denn die Magdeburger spielen als Drittligist fünf Klassen über dem SVL, der in der Landesklasse auf Punktejagd geht. Sollte alles nur halbwegs normal ablaufen, wird der FCM am Ende souverän gewinnen und eine Runde weiterkommen. Allerdings möchten die Westaltmärker der Elf von Trainer Jens Härtel das Leben so schwer wie möglich machen und die sehr wahrscheinliche Pleite im Rahmen halten.

„Wenn wir das 0:7 vor vier Jahren bestätigen könnten, hätten wir schon eine Menge geschafft“, so Piotrowski. Was die Liestener damals verpassten: Ein eigenes Tor. Matthias Wiese vergab sogar einen Elfmeter, scheiterte am damaligen Magdeburger Schlussmann Matthias Tischer. Defensiv machte der Landesklasse-Vertreter seine Sache hingegen sehr ordentlich, woran er am Sonnabend natürlich anknüpfen möchte.

„Wir werden in dieses Spiel gehen wie in jedes andere auch“, wird der SVL-Coach, der im September 2013 beim ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams noch das Tor hütete, die Taktik nicht verändern. Warum auch? Zu verlieren hat sein SVL nichts, und in der Liga hinterließ die Liestener Defensive bislang einen starken Eindruck. Beleg: In sechs Partien kassierten die Mangrapp und Co. nur vier Gegentore, die den Ligabestwert bedeuten.

Ob sich allerdings auch abgebrühte FCM-Akteure wie Christian Beck, Philip Türpitz oder Tobias Schwede am Liestener Abwehrbollwerk die Zähne ausbeißen, bleibt abzuwarten. Die Westaltmärker haben sich zumindest vorgenommen, so lange wie möglich hinten die Null zu halten.

„Wir werden natürlich etwas tiefer stehen und versuchen, über Konter unsere Chancen zu suchen. Vielleicht haben wir ja Glück und der FCM verteidigt ab und an auch mal etwas schlampig, so dass wir auch mal ein paar Angriffe starten können“, erklärt leicht hoffnungsvoll Liestens B-Lizenz-Inhaber an der Seitenlinie.

„Die Magdeburger Mannschaft glänzt vor allem als Kollektiv. Ich denke nicht, dass wir da einzelne Akteure herauspicken sollten“, so Michael Piotrowski. Der weiß, dass die Landeshauptstädter mittlerweile noch stärker als vor vier Jahren geworden sind. Damals spielten sie noch in der Regionalliga und wurden von Andreas Petersen (heute: VfB Germania Halberstadt) trainiert. Zwar waren Akteure wie Beck, Nico Hammann oder auch Marius Sowislo schon damals dabei, allerdings hat sich der aktuelle Rangzweite der 3. Liga seitdem auf allen Positionen noch einmal gezielt verstärkt.

Mittlerweile ist er für (fast) alle Teams, die im Landespokal spielen, das absolute Traumlos. „Magdeburg ist das Maximum. Dieses Los nehmen wir natürlich gern“, verrät Piotrowski, dessen Schützlinge zuvor im Landescup den Ligakonkurrenten Möringer SV (9:8 nach Elfmeterschießen) sowie den SV Staßfurt (3:1) aus der Landesliga auf eigenem Geläuf ausschalteten.

Der SVL-Coach bedauert, dass nicht alle Akteure seines Kaders zum Einsatz kommen können. „Ich darf leider nur 14 Spieler einsetzen“, weiß Michael Piotrowski. Verzichten muss er definitiv auf zwei Stützen in der Verteidigung. Pawel Kijewski ist nach seiner Roten Karte vor über einem Monat im Kreispokalduell beim SV Eintracht Salzwedel II (2:0) noch immer gesperrt, Matthias Wiese laboriert hingegen weiterhin an einer Verletzung.

Dagegen könnten Stephan Benecke und Marc Pätzold mit etwas Glück in den Kader zurückkehren. Alle weiteren Akteure sind nicht nur fit, sondern nach drei Punktspielerfolgen am Stück natürlich auch besonders motiviert. Piotrowski hat bei der Aufstellung also die Qual der Wahl.

Mit welchem Personal die Magdeburger anreisen, bleibt sicherlich abzuwarten. Viele altmärkische Fans würden sich mit Sicherheit auf den gebürtigen Salzwedeler Michel Niemeyer freuen, doch dieser fehlte in den vergangenen Partien aus Verletzungsgründen. Daher ist sein Einsatz fraglich. Doch egal, wen Jens Härtel auch aufstellen wird, seine Mannschaft ist der klare Favorit und möchte sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. SVL-Coach Michael Piotrowski, der sich über um die 1500 Zuschauer freuen würde, erklärt mit einem Schmunzeln: „Wer dieses Spiel gewinnt, wird auch den Landespokal holen.“

Geleitet wird die Partie im Waldstadion im Übrigen vom Stendaler Schiedsrichter Amin Hamidi, der von Elfi Schwander und Michael Müller assistiert wird.