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Fussball Steigerung zur Vorsaison ist erwünscht

Eine Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison ist beim SV Liesten 22 erwünscht - das übrigens in mehrfacher Hinsicht.

Von Florian Schulz 23.07.2018, 05:00

Liesten l Tabellarisch, punktemäßig und vor allem spielerisch möchte sich die Elf von Trainer Michael Piotrowski noch einmal steigern. Dazu tanzen die Mannen aus dem Waldstadion im Landes- und Kreispokalwettbewerb noch auf zwei weiteren Hochzeiten und haben sich auch dort einiges vorgenommen. Allerdings begann die Vorbereitung für die Liestener gleich mal mit einer schlechten Nachricht. Einen Tag nach dem Trainingsstart am Freitag wollten sie nämlich bereits das erste Testspiel gegen den SV Küsten bestreiten. Der niedersächsische Bezirksligist sagte allerdings am späten Freitagabend ab. „Es gab keine Chance, noch einen Ersatzgegner zu finden. Wir haben zwar fast überall in der Umgebung nachgefragt, doch es war einfach zu kurzfristig“, ärgerte sich SVL-Spartenleiter Mario Schulz gehörig über die späte Absage der Küstener. So blieben die Liestener am Sonnabend unter sich und spielten auf verkleinertem Großfeld – von Strafraum zu Strafraum – in zweimal 35 Minuten gegeneinander. Die mit blauen Leibchen gekleideten SVL-Akteure um René Mangrapp und Timm Müller gewannen das interne Match gegen die „orangenen“ Kollegen nach 0:3-Rückstand noch mit 5:3.

Immerhin sechs der insgesamt sieben Neuzugänge wirkten in diesem Trainingsmatch mit. Einer davon hütete den Kasten der orangenen Vertretung. Jonathan Gehrke kam vom Ligakonkurrenten SV Eintracht Salzwedel ins Waldstadion. „Er ist ein super Typ und hat mit Sicherheit die Qualität, Dawid Szczerbik ordentlich Konkurrenz zu machen. Es geht für beide Torhüter bei Null los und beide müssen sich nun im Training beweisen“, erklärt Mario Schulz. Fabian Werner war zuletzt für den SV Förderstedt in der Landesliga aktiv. Er fühlt sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten. „Er trainiert schon länger bei uns mit und ist für uns ein echter Gewinn. Er funktioniert sofort auf diesem Level“, spricht Schulz über Werner. Florian Mönke und Lukasz Koneczek kamen vom MTV Dannenberg nach Liesten. Mönke war bereits vor gut zwei Jahren beim SVL aktiv, so dass er allen Beteiligten gut bekannt sein dürfte. „Er ist ein echter Torjäger und mit 21 Jahren noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Wir hoffen, dass er jetzt noch den nächsten Schritt macht“, urteilt der Sektionschef. Der Pole Koneczek ist als robuster Spieler eine Bereicherung für die Liestener Mittelfeldzentrale. „Er verfügt zudem über eine starke Physis. Wir wollen taktisch flexibler sein, wodurch er sehr wichtig für uns sein könnte“, verrät Mario Schulz.

Gleich zwei Spielklassen nach oben ging es für Jan Steckmann. Er kam vom Kreisligisten SV Arendsee. „Er befindet sich sicherlich noch in einer Lernphase, ist aber durchaus eine Alternative für die Außenbahn in der Defensive“, so Schulz. Seit über einem halben Jahr war Steffen Schmidt zuletzt nicht mehr für den Kreisoberligisten Kuhfelder SV im Einsatz. Der Spartenleiter sieht in Schmidt jedoch einen „kompletten Stürmer“, der vor allem nach Kontern bärenstark ist und den Konkurrenzkampf an vorderster Front (Schulz: „Man kann nie genug Stürmer haben“) weiter einheizen wird. Am Wochenende befand er sich aber noch im Urlaub und stößt erst später zur Mannschaft. Vorrangig in der eigenen Landesliga-A-Jugend zum Einsatz kommen soll ein weiterer Angreifer. Paul Langer wird erst im Oktober 17 Jahre alt und muss noch bis dahin auf seine Spielgenehmigung bei den Herren warten. „Er ist unser Kronjuwel. Wir halten große Stücke auf ihn, er ist ein sehr talentierter Spieler“, verrät Schulz.

Der Liga-Rangdritte und Kreispokalsieger der Vorsaison verfügt über einen Kader von 23 Spielern. Neben Steffen Schmidt fehlten am ersten Trainingswochenende auch noch Steven Beck, Markus Krotki, Martin Böhm und Michael Buchholz. Nicht mehr dabei ist Marc Pätzold, der seine Laufbahn aus privaten Gründen beendete. „Er hat viel für den Liestener Fußball geleistet. Natürlich wird er uns fehlen“, so der Sektionschef. „Unser Ziel ist es, taktisch variabler zu sein und elf topfitte Spieler auf den Rasen zu bringen“, fügt er an. Den Umbruch im Waldstadion sieht er noch nicht abgeschlossen. „Spielerisch wollen wir definitiv noch Fortschritte machen. In der Defensive haben wir, vor allem im Gegenpressing nach Ballverlusten, noch Nachholbedarf. Dazu brauchen wir vorne einfach eine bessere Effizienz. Wir haben in der letzten Saison viele Chancen verbucht, aber zu wenig Tore erzielt“, verrät Trainer Michael Piotrowski. Zumindest Platz drei soll seiner Ansicht nach bestätigt werden. Dafür wird in der Vorbereitung hart gearbeitet. „80 Prozent der Übungen werden mit dem Ball stattfinden. Bereits zum Auftakt haben wir uns langsam an das Leder gewöhnt, es war aber doch recht intensiv und es gab bereits erste Krämpfe“, beschreibt Piotrowski, der am Freitagabend 14 Akteure begrüßen durfte. Der Coach, der mit den Neuzugängen („Sie passen menschlich und fußballerisch gut in die Mannschaft“) sehr zufrieden ist, erwartet erneut eine „ausgeglichene“ Liga und sieht den TuS Wahrburg als großen Staffelfavoriten. Dicht dahinter erwartet er Teams wie den FSV Saxonia Tangermünde, den Möringer SV, den SV Eintracht Salzwedel und den Osterburger FC. Doch auch der SV Liesten 22 möchte sich am Ende weit oben im Tableau wiederfinden.