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Leichtathletik Hanse-Cup ist Plattform für Weltklasse-Sport

Der Internationale Stendaler Hanse-Cup (SHC) soll in diesem Jahr zum achten Mal in Stendals „Stadion Am Galgenberg“ stattfinden.

Von Wolfgang Seibicke 08.06.2020, 08:00

Stendal l Ein erster Termin ist wegen der Corona-Pandemie verstrichen. Nunmehr hoffen die Initiatoren auf das letzte September-Wochenende als Austragungszeit.

Die Idee, einen internationalen Wettkampf für Seniorinnen und Senioren im Sieben- und Zehnkampf auszurichten, hatte sich schon mehrere Jahre in den Köpfen einiger Freunde des Seniorenmehrkampfes festgesetzt.

Schließlich waren die Wettkampfmöglichkeiten speziell für die Senioren-Mehrkämpfer zuvor sehr rar gesät. Dass das Interesse der Siebenkämpferinnen beziehungsweise Zehnkämpfer zur Teilnahme an einem international angelegten und gut organisierten Wettkampf schnell geweckt werden würde, war da schon klar. Die relativ zentrale Lage Stendals im nördlichen Mitteleuropa und die Ausrichtungs-Erfahrungen des hiesigen Leichtathletikvereins trugen dazu bei.

Es kam zu ersten Gesprächen zwischen dem Ehrenpräsidenten der EVAA Dieter Massin und SLV-Ehrenmitglied Siegfried Wille. Schnell waren sie sich einig und nachdem mit Thomas Stewens, einer der erfolgreichsten DLV-Seniorenmehrkämpfer als Zugpferd mit dabei war, stellte das Trio seine Ideen mit konkreten Vorstellungen im November 2012 in Stendal Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Sport vor.

Landrat, Oberbürgermeister, der Vorstand der Kreissparkasse und die Präsidentin des Kreissportbundes waren begeistert, sicherten ihre Unterstützung zu. OB Klaus Schmotz übernahm die Schirmherrschaft und das Organisationsteam begann noch im Dezember 2012 mit der Arbeit.

Auch ein Name für das sportliche Großereignis war schnell gefunden und so wurde der Stendaler Hanse-Cup (SHC) schon 2013 eine feste Größe in der Leichtathletikwelt der Seniorinnen und Senioren. Der Termin für den 1. SHC, die „Internationalen Altmark-Meisterschaften für Seniorinnen und Senioren“ war der 1. und 2. Juni 2013.

Nachdem alle Probleme im Genehmigungsverfahren mit dem DLV ausgeräumt waren, konnte der erste Wettkampf starten und Christa Bortignon aus Kanada sorgte in der Alterklasse (AK) W 75 mit Weltrekorden über 200 Meter und im Siebenkampf für die ersten Paukenschläge. „Der Stendaler-Hanse-Cup ist in der Leichtathletikwelt angekommen“, resümierte Dieter Massin (Ehrenmitglied der EVAA/EMA) nach der Wettkampfpremiere.

Bei der zweiten Auflage am 31. Mai und 1. Juni 2014 stellte Wolfgang Ritte in der AK M 60 einen weiteren Weltrekord im Zehnkampf auf.

Spätestens nach dem 3. SHC, der am 30. und 31. Mai 2015 ausgetragen wurde, sorgten die Holländerinnen Anja Akkerman (W 60) mit dem Weltrekord im Siebenkampf und Weia Reinboud (W 65) mit den Weltrekorden im Hochsprung und Siebenkampf dafür, dass das Stadion „Am Galgenberg“ in Stendal die Adresse bei den Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfern der Ü 30 Generation wurde.

Aus 22 Nationen und fast allen deutschen Bundesländern haben national und international erfolgreiche Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen seit 2013 für Stendal gemeldet. „Stendal ist das Götzis der Senioren-Mehrkämpfer geworden“, steht für Heinz Keck (AK M 75), ein international bewährter Zehnkämpfer aus Deutschland, fest.

Bisher gab es bei jedem Stendaler Hanse-Cup mindestens einen neuen Weltrekord. 2016 war es Rolf Geese in der AK M70, 2017 Angel Diaz aus Guatemala in der AK M55.

Im Jahr 2018 verbesserte Valdis Cela (Lettland) den Rekord in der AK M70 und 2019 trugen sich die Niederländerin Riet Jonkers-Slegers in der AK W75 und der Deutsche Rolf Geese in der AK M75 in die Rekordlisten ein (siehe auch Kasten).

Aus einer Idee wurde ein äußerst qualitätsreicher Wettkampf, der die Sport- und Hansestadt Stendal nicht nur in der Leichtathletikwelt bekannt gemacht hat.