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Merchandising beim SCM Ein zartes Pflänzchen im Etat

Am Sonntag fällt für den SCM der Startschuss für die neue Handball-Saison. Damit kommt auch das Merchandising auf Hochtouren. Seit 2011 führt der Verein diesen "Wirtschaftszweig" wieder in Eigenregie. In der Vorsaison betrug der Umsatz rund 100 000 Euro.

Von Janette Beck 22.08.2014, 01:18

Magdeburg l Wie immer zu Saisonbeginn haben Fanartikel Hochkonjunktur. "Auch beim SCM ist das so, das hat mir der Andrang bei der Saisoneröffnung gegen Skjern gezeigt. Da war der Umsatz schon recht ordentlich", plaudert Sandra Braun, die als Vetriebsassistentin beim SCM auch die Hoheit über den Fanshop hat, aus dem Merchandising-Nähkästchen. Das nächste Hoch erwartet sie beim ersten Heimspiel in einer Woche gegen Erlangen, "und zu Weihnachten, habe ich mir sagen lassen, geht`s für gewöhnlich auch hoch her. Das gilt noch mehr für den Onlineshop, der läuft über die gesamte Saison hinweg gut".

Es ist ein weites Feld, das die brünette "Verkäuferin" der Marke SCM seit kurzem beackert, denn der Verein hat seine Angebotspalette von anfangs 70 auf inzwischen 150 Artikel ausgeweitet - vom Original-Heim-Trikot übers Plüschtier bis hin zum Must-have für jeden Anhänger, den Fan-Schal. Grün-Rot, wohin man in dem großen Lager in der Getec-Arena schaut. Bei all den vollgestopften Regalen den Überblick zu behalten, ist schwierig. Geschweige denn, die Preise parat zu haben. Doch die kommen bei Sandra Braun ("Mein Geheimtipp sind die neuen Pudel-Mützen, die werden bestimmt der Hit.") wie aus der Pistole geschossen: "Trikot unbeflockt 59,90 Euro, Seidenschal 12,90 Euro, Tasse 9,90 Euro - und hier unser Schnäppchen, das exklusive Börgi-Gustavsson-Haargel. Das gibt es schon für 5 Euro ..."

Manager Marc Schmedt hält dagegen mit Zahlen hinterm Berg. Die Frage, wie viel der SCM, der seit 2005 von Kempa ausgerüstet wird, beispielsweise am Trikot-Verkauf verdient, lässt er unbeantwortet: "Unsere Marge werde ich ganz sicher nicht preisgeben, bei Aldi verrät auch keiner, was sie an einer Packung Milch verdienen."

Eine Summe nennt der Manager dann aber doch: "Der Umsatz im Bereich Merchandising lag in der Vorsaison bei rund 100 000 Euro." Das sei im Vergleich zum Liga-Krösus THW Kiel (schätzungsweise 600 000 Euro) ein Vielfaches weniger "und damit immer noch ein zartes Pflänzchen im Gesamt-etat. Aber dieser Baustein hat enormes Wachstumspotenzial. Der THW macht uns ja vor, was an derartigen Zusatzeinnahmen möglich ist. Da wollen wir auch hin", so Schmedt, der mit seinen Mitarbeitern stets auf der Suche nach neuen Ideen ist. Die Aktion "Mit Dir auf dem Weg nach Hamburg", bei der ein unikates Pokal-Trikot angeboten wurde, war eine solche. "Die gingen weg wie warme Semmeln", freut sich Schmedt über den Werbe-Coup und verrät: "Als nächstes soll die Zielgruppe Kinder bedient werden, und wir planen eine spezielle Business-Line."