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Bobsport Krenz vom MSC hängt seine Jäger ab

Paul Krenz vom Mitteldeutschen Sportclub hat auch den zweiten Leistungstest der Bobanschieber für sich entschieden.

Von Daniel Hübner 25.12.2018, 13:30

Oberhof/Magdeburg l Paul Krenz ist drei Tage vor dieser so wichtigen Überprüfung ins Grübeln gekommen. „Beim ersten Leistungstest im September wusste ja noch niemand, wo er steht“, sagte der Bobanschieber vom Mitteldeutschen Sportclub. In jenem Test schob der 27-Jährige alle in Grund und Boden. „Und damit wurde ich aus dem Jäger zum Gejagten“, beschrieb er sein Rolle bei der zweiten Überprüfung am Sonnabend in Oberhof.

Der Gejagte hat allerdings die damalige Leistung eindrucksvoll bestätigt und die Jäger erneut abgehängt. Er gewann sowohl auf der Seitenposition (4,53 Sekunden auf 35 Meter) als auch auf Bremse (5,57 auf 45 Meter). Der Weg zu seiner ersten Weltmeisterschaft in Whistler (Kanada/25. Februar bis 10. März) ist damit frei.

Noch am vergangenen Mittwoch hatte Krenz die Reisestrapazen seiner Premierensaison im Weltcup gespürt. Beim Training „lief es überhaupt nicht, das hatte mich verunsichert“, gestand er. Deshalb „ist das Ergebnis für mich eine Überraschung“. Für Norman Dannhauer, den MSC-Coach, ist es das weniger. „Er ist für die zweite Saisonhälfte ganz klar gesetzt“, sagte er.

Weitere Einsätze werden auch Marko Hübenbecker und Lisa Gericke bekommen. Der 32-jährige Hübenbecker traf beim Test seinen Konkurrenten aus dem Walther-Team, Alexander Rödiger, auf Augenhöhe. Beide schoben auf Seite 4,65 und auf Bremse 5,71 Sekunden. „Wäre ich vier Hundertstel schneller gelaufen, hätte es keine Diskussionen gegeben. Aber es geht für mich im Weltcup weiter, das war wichtig“, so Hübenbecker. Gericke indes „war die Einzige, die ein wenig enttäuscht hat“, meinte Dannhauer. Sie wurde Sechste auf Bremse (5,86 auf 40 Meter). „Die letzten Wochen haben sie aber sehr geschlaucht“, so der Coach. Auch die 23-Jährige hat in dieser Saison ihr Weltcup-Debüt gegeben.

Gar nicht so sehr überraschend ist das Abschneiden von Christian Jagusch, der erst vor einem Jahr zum Bobsport gekommen war. Der ehemalige Kugelstoßer belegte auf Seite den vierten Platz in 4,61 Sekunden (Bremse/5,75). Der 26-Jährige hatte zuletzt schon im Europacup überzeugt. „Jetzt wird auch er seine Einsätze im Weltcup bekommen“, bestätigte Dannhauer. Wo, steht allerdings noch nicht fest.

Freuen können sich auch Henrik Bosse (23/Seite/4,75 und Bremse/5,70) und Christian Ebert (25/Seite 4,73 und Bremse/5,81), die sich einen Platz bei der Junioren-WM in Königssee (28. Januar bis 3. Februar) gesichert haben.

Kevin Korona gehört dagegen zu den Verlierern. Der 30-Jährige, Vierer-Weltmeister von 2015, hatte zwar seine Oberschenkel-Verletzung bis zum Test auskuriert, doch dann schlug kurz zuvor der grippale Infekt zu. „Ich hatte eigentlich viel auf ihn gesetzt, aber er lag in der vergangenen Woche drei Tage im Bett“, berichtete Dannhauer. „Er wird in dieser Saison deshalb nicht mehr berücksichtigt.“