Handball SCM erreicht ungefährdet das Halbfinale bei der Klub-WM
Der SC Magdeburg wird auch im zweiten Spiel bei der Klub-WM seiner Favoritenrolle gerecht. Allerdings versprühen die Grün-Roten wenig Glanz gegen den Sharjah SC.

Kairo/Magdeburg - Am Ende hat der SC Magdeburg doch noch mit Zehn-Toren-Unterschied gegen den Sharjah SC gewonnen und sich wie erwartet den Gruppensieg sowie den Einzug in das Halbfinale bei der Klub-Weltmeisterschaft in Ägypten gesichert. Allerdings traf der SCM beim 36:26 (16:13) gegen den asiatischen Champion vor allem im ersten Durchgang auf mehr Widerstand als erhofft.
„Wir sind sehr glücklich, unseren Weg in das Halbfinale gefunden zu haben. Sharjah ist ein gutes Team mit guten Spielern. Vor allem zu Beginn hatten wir Probleme unseren Rhythmus zu finden“, resümierte Bennet Wiegert und lobte die Leistung des Gegners. Neben dem SCM-Trainer dürften sich auch die SCM-Fans vor den Bildschirmen nach elf Minuten verwundert die Augen gerieben haben. Denn nach einem Ballverlust von Gisli Kristjansson erzielte Mahmoud Radwan, der mit elf Toren als Spieler der Partie geehrt wurde, per Gegenstoß das 7:4 für den Außenseiter. Vor allem die Außen Daniel Pettersson und Sebastian Barthold scheiterten mehrfach am Keeper Mohammad Altaher. Wiegert musste daher die erste Auszeit nehmen. „Wir bringen sie nicht in Probleme. Wir bringen uns in Probleme. Macht es einfach“, rüttelte er seine Mannschaft wach.
In der Folge wurde das Spiel der Grün-Roten allerdings nur geringfügig besser. Da sich der Klub-WM-Neuling jedoch auch die ersten Fehler im Angriff erlaubte, glich Barthold in der 16. Minute zum 9:9 aus. Sechs Zeigerumdrehungen später traf Magnus Saugstrup zur 11:10-Führung. Wer nun glaubte, dass der Champions-League-Sieger sich jetzt absetzen würde, täuschte sich. Der 18-malige Meister aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hielt weiterhin dagegen. Bis zum 13:13 verlief die Partie ausgeglichen.
Sharjah gehen die Kräfte aus
Erst in den letzten drei Minuten der ersten Hälfte zeigte sich die individuelle Überlegenheit der Magdeburger. Albin Lagergren, Philipp Weber und Elvar Örn Jonsson trafen, während Sharjah sich einen Ballverlust, und zwei Fehlwürfe leistete. Somit gingen die SCM-Profis nach anstrengenden 30 Minuten doch noch mit einem 16:13 in die Kabine. Wiegert: „Erst zum Ende der ersten Halbzeit sind wir besser in das Spiel gekommen. Es war wichtig für uns, mit der Drei-Tore-Führung in die Halbzeit zu gehen.“
Mit der Führung im Rücken ließen die Elbestädter nach dem Seitenwechsel keinen Zweifel am Ausgang der Partie mehr aufkommen. Sharjah wehrte sich jedoch mit allen Mitteln und hielt bis zum 26:22 (49.) einigermaßen den Anschluss. In den Schlussminuten war den Spielern aus den Emiraten jedoch anzusehen, wie mit jeder Minute die Kraft nachließ. Dies nutzten die Magdeburger, um sich in der Schlussphase weiter abzusetzen. Felix Claar erzielte in der 52. Minute das 30:22.
Der letzte Treffer der Partie war wie schon beim 50:20-Auftakterfolg gegen die California Eagles Magnus Saugstrup vorbehalten. Der Däne traf nach einem schönen Zuspiel von Lagergren 20 Sekunden vor dem Ende zum 36:26 und stellte damit erstmals auf eine Zehn-Tore-Differenz. „Wir sind glücklich, im Halbfinale zu stehen. Es war ein schwieriges Spiel gegen ein starkes Team“, sagte Lagergren.
Im Halbfinale am Dienstag – entweder 16.15 Uhr oder 19 Uhr (Dyn) – bekommt es der SCM nun mit einem der anderen beiden Gruppensieger oder dem besten Gruppenzweiten zu tun. Wahrscheinlichste Gegner sind vor den letzten beiden Vorrundenspielen am Sonntag Titelverteidiger Veszprém oder Gastgeber Al Ahly.
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Pettersson 7, Claar 6, Magnusson 5/2, Kristjansson 4, Jonsson 4, Lagergren 4, Barthold 2, Saugstrup 2, Weber 2
Sharjah-Tore: Radwan 11/3, Ayari 5, Almaazmi 3, Zaid 2, Rashed 2, Aldhanhani 1, Sanai 1
Schiedsrichter: Jovandic/Sekulic (Serbien)
Zuschauer: 250
Strafminuten: 2 – 6
Siebenmeter: 2/2 – 3/3