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Handball SCM rettet mit Glück einen Punkt

Weil der HC Erlangen ersatzgeschwächt ins Spiel gehen musste, sah vor dem Anwurf vieles nach einem Spaziergang für den SC Magdeburg aus. Aber es wurde ein absoluter Kraftakt, bei dem die Grün-Roten erst im Schlussspurt noch ein 31:31 retteten.

Von René Miller 20.09.2025, 19:30
Erlangen machte es Felix Claar und seinen SCM-Kollegen richtig schwer.
Erlangen machte es Felix Claar und seinen SCM-Kollegen richtig schwer. Foto: Franzi Gora

Nürnberg/Magdeburg - Nur mit viel Glück und einem echten Kraftakt verhinderte der SC Mageburg die erste Saisonniederlage. Der Bundesliga-Spitzenreiter musste beim HC Erlangen phasenweise sogar einem Fünf-Tore-Rückstand hinterherlaufen und rettete am Ende ein 31:31. Zur Pause sah es beim 11:16 gar nicht gut aus.

Als die Gastgeber nach fünf Minuten mit 3:1 in Führung lagen, dürfte man das aus Magdeburger Sicht noch ziemlich entspannt gesehen haben. Schließlich musste Erlangen auf acht Spieler aus dem Profi-Kader verzichten und hatte nur A-Jugendliche auf der Bank sitzen. Allerdings holten die sich vergangene Saison die Meisterschaft in ihrer Altersklasse. Als der Ex-Magdeburger Dario Quenstedt in der 11. Minute schon seine fünfte Parade hinlegte und der HCE sogar auf 6:2 stellte, war klar, dass das alles andere als ein Spaziergang wird. Und dass dem SCM das kräftezehrende Spiel in Barcelona doch noch mehr als erhofft in den Knochen steckt. Zwischen Schlusssirene in der Königsklasse und Anwurf in der Nürnberger Arena lagen ja gerade mal 43 Stunden.

Um auf 5:6 zu verkürzen brauchte der SCM aber nur sechs Minuten. Weil aber selbst das noch keine Sicherheit gab, nahm Wiegert in der 20. Minute beim Stand von 8:6 eine Auszeit und brachte Daniel Pettersson für Tim Hornke auf Rechtsaußen, weil der von fünf Würfen nur einen verwandeln konnte. Aber auch Felix Claar kam schwer in die Partie, hatte zur Pause eine Quote von 1:4. Auch deshalb kam der SCM einfach nicht richtig in die Partie und schon gar nicht ins Tempo. Trotzdem war fünf Minuten vor der Pause beim 11:12 der Anschluss wieder hergestellt. Hoffnung machte auch, dass Magnus Saugstrup, der in Barcelona noch verletzt gefehlt hatte, wieder auf der Platte stand. Doch ein 4:0-Lauf des HCE dürfte für eine heftige Pausen-Ansprache des Trainers in der Kabine gesorgt haben.

Weil Quenstedt da bei zehn Paraden und einer Fangquote von 48 Prozent stand, hatte der SCM gerade mal 52,4 Prozent in der Spalte Effektivität stehen. „Das war von uns zu wenig in allen Bereichen. Wir haben viel zu viele freie Würfe vergebene und andererseits Erlangen zu viele einfache Chancen gestattet. Aber wir haben jetzt noch 30 Minuten Zeit, um das Ergebnis zu verändern“, erklärte Gisli Kristjansson vor dem Wiederbeginn bei Dyn.

Der Isländer selbst legte dann auch gleich mit zwei Toren los. Und der SCM war sieben Minuten nach der Pause auf 16:18 dran. Weil Quenstedt vorerst keine Parade mehr gelang, konnte der SCM immer wieder auf ein Tor verkürzen. Doch der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen. Weil Omar Ingi Magnusson in der 45. Minute per Siebenmeter an Khalifa Ghedbane scheiterte, konnten der HCE sogar wieder auf plus 4 stellen und lag 24:20 (47.) vorn. Saugstrup beendete dann einen 3:0-Lauf zum 24:23 - und elf Minuten vor Schluss war der SCM wieder im Spiel.

Beim 26:25 für Erlangen (51.) rückt Mantej Mandic wieder für Sergey Hernandez zwischen die Pfosten. Der Kroate leitete in der 54. Minute mit zwei tollen Paraden dann auch den Ausgleich ein. Magnusson traf per Strafwurf zum 27:27 (55.). Wiegert hatte zuvor in einer Auszeit gefordert, die Mitte zuzuschieben und nur Würfe von Außen zuzulassen. „Was davor war, interessiert mich nicht. Mich interessiert nur das Jetzt“, hatte der Coach auch noch betont.

Aber der HCE spielte weiter wie im Rausch und kam auch durch die Mitte immer wieder zu Toren. Zweieinhalb Minuten vor Schluss war Erlangen mit 31:29 vorn und die Sensation lag in der Luft. Dass die Gastgeber danach mit zwei Schiri-Entscheidungen haderten, interessierte den SCM nicht. Pettersson traf 62 Sekunden vor Schluss zum 31:31. Und dabei blieb es dann auch.