Handball SCM siegt in Leipzig mal ganz locker
Nach den engen Spielen in den letzten Jahren sammelte der SC Magdeburg die Punkte beim SC DHfK dieses Mal ganz locker ein. Beim 36:23-Sieg konnten die Grün-Roten auch noch ordentlich was fürs Torverhältnis tun.

Leipzig - Während sich in den vergangenen drei Spielzeiten in der Leipziger Arena immer ein Krimi zwischen dem SCM und dem SC DHfK abspielte, waren am Sonntagnachmittag die zwei Punkte für die Gäste nie ernsthaft in Gefahr. Am Ende konnten die Magdeburger vor 6.000 Zuschauern über ein 36:23 (19:13) freuen und bleiben nach Minuspunkten Spitzenreiter der Handall-Bundesliga.
„Wenn wir das Spiel nicht entsprechend angehen, kann das für uns zäh werden. Denn Tabellenstände spielen in einem Derby keine Rolle“, hatte SCM-Coach Bennet Wiegert vor dem Ost-Derby betont und wollte nichts davon wissen, dass die Leipziger mit nur einem Pünktchen am Tabellenende stehen. Gerade gegen den SCM wuchsen die Gastgeber zuletzt ja immer über sich hinaus. 31:30, 27:27 und 32:33 hieß es da aus Magdeburger Sicht. So eng war es dieses Mal aber nur zu Spielbeginn. In der siebten Minute konnte Leipzig zwar noch einmal zum 4:4 ausgleichen, aber dann zog der SCM innerhalb von drei Minuten auf 10:4 davon. Mit vier Toren von Omar Ingi Magnusson und vier Paraden von Sergey Hernandez stellten die Gäste in der 14. Minute auf 13:7. „Wir waren heute extrem bereit und wussten, dass wir mit einem Momentun für Unsicherheit bei den Leipzigern sorgen können. Und das war genau dieser Moment, wo wir uns auch durch viele einfache Tore absetzen konnten“, analysierte Wiegert.
SCM fokussiert und cool
Als dann aber DHfK-Torwart Domenico Ebner in der 21. Minute beim Stand von 14:9 einen Siebenmeter von Magnusson hielt und die Gastgeber auf 14:10 verkürzten, drückte Wiegert erstmals auf den Buzzer. So richtig schärfen konnte er die Sinne seiner Spieler zunächst nicht. Nur dank zweier Paraden von Hernandez blieb es beim Vier-Tore-Polster. In die Arena kam da allerdings noch einmal richtig Stimmung auf. Die Leipziger Fans feierten jede gelungene Aktion ihrer Mannschaft, als sei es der Siegtreffer gewesen.
Aber der SCM hat schon in anderen Arenen coolen Kopf bewiesen und bestrafte den Gegner für die ausgelassenen Chancen eiskalt. Bis zur 27. Minute wurde mit 18:10 wieder ein beruhigender Vorsprung herausgeworfen. Und der 19:13-Pausenstand sprach angesichts der Überlegenheit des SCM auch nicht mehr für knisternde Spannung. Zumal Gisli Kristjansson nach dem Gang in die Kabine mit einem Dreierpack gleich das 20:13, 21:14 und 22:14 (33.) nachlegte. „Hier war es nie einfach. Deshalb sind wir froh, dass wir das Spiel dieses Mal so nach Hause bringen konnten und nicht in solche Probleme wie in den letzten Jahren gekommen sind“, freute sich der Isländer.
Kristjansson war es auch, der in der 38. Minute für das erste Zehn-Tore-Polster sorgte und zum 25:15 traf. Obwohl die Grün-Roten schon am Dienstag beim Dessau-Roßlauer HV im DHB-Pokal wieder frische Kräfte brauchen, ließ das Team nicht nach und baute den Vorsprung Tor um Tor weiter aus. Genial, wie Lukas Mertens und Tim Hornke dabei sogar per Kempa zauberten und die vielen mitgereisten SCM-Fans über das 29:15 (44.) jubeln ließen. Von den Gastgebern war dagegen bis auf die Trommelgruppe nicht mehr viel zu hören.
In der 47. Minute gab es dann aber eine kleine Schrecksekunde. Magnusson wurde im Gesicht getroffen und blieb erst einmal auf der Platte liegen. Auf der Bank kühlte er sich dann seine Nase, während Albin Lagergren den rechten Rückraum übernahm. Auch Kristjansson und Magnus Saugstrup bekamen angesichts des klaren Vorsprungs ihre Pausen. So konnte auch Philipp Weber an alter Wirkungsstätte seine Spielzeit nutzen, um mit einem „Hammer“ in den Winkel wunderschön zum 33:20 (53.) zu treffen. Weil Magnusson auch nicht mehr zum Siebenmeterwerfen auf die Platte kam, übernahm Hornke und traf drei Minuten vor dem Ende zum 36:22 vom Strich. Schlusswort Weber: „Wir hatten uns das Spiel vom Verlauf her genau so vorgestellt und sind super zufrieden, dass wir das auch alles so umsetzen konnten.“
Statistik zum Spiel
SC DHfK Leipzig: Ebner (12/1 P.), Mrkva; Piroch 3, Krzikalla 3/3, Greilich, Klima 1, Mamic, Khairi Nasralla 5, Peter 1, Bogojevic, Gauer, Semper 3, Rogan, Hinriksson 2, Hertzfeld 3, Koschek 2
SC Magdeburg: Hernandez (11 P.), Mandic; Claar 2, Zechel, Kristjansson 7, Pettersson, Magnusson 7/4, Hornke 4/1, Jonsson 3, Weber 3, Lagergren 2, Mertens 5, Saugstrup 2, O'Sullivan, Barthold, Bergendahl 1
Zuschauer: 6.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen (Trebur)
Strafminuten: 4 / 0
Siebenmeter: 3/3 - 5/6