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Kommt der THW Kiel zur rechten Zeit? SCM erwartet am Sonntag "dankbaren Gegner"

Von Janette Beck 02.03.2013, 01:21

Mit dem meterologischen Frühlingsbeginn keimt auch beim SCM die Hoffnung, endlich in der Liga das erste Erfolgserlebnis nach der Winterpause feiern zu können. Allerdings erscheint der Gegner, der schier übermächtige THW Kiel (Sonntag/17.30 Uhr), als "Aufbaugegner" denkbar ungeeignet. Oder kommt dieser gerade recht?

Magdeburg lWer am Dienstagabend in Kenntnis dessen, dass der Meister mit dem frischgekürten "Trainer des Jahres 2012" Alfred Gislason am Sonntag nächster Heimspielgegner des SCM ist, vor dem Fernseher gesessen hat, dem musste angst und bange werden. Denn die Kieler demonstrierten beim 40:33-Erfolg über die Füchse Berlin Tempo-Handball vom anderen Stern.

Und so stellt sich vor dem nahezu ausverkauften "Spiel des Jahres" für die Magdeburger Fans (nach Vereinsangaben stehen noch wenige Sitzplätze und 300 Stehplatzkarten zur Verfügung) die Frage, ist der SCM nach der 27:33-Niederlage in Balingen, dem dritten Dämpfer in Folge, in der Lage, dem THW die Stirn zu bieten oder geht man mit Pauken und Trompeten unter?

Für den gesundheitlich angeschlagenen Bennet Wiegert ist die Sache glasklar: "Angst vor Kiel - wo kommen wir denn da hin?" Schließlich spiele man zu Hause. "Im Grunde genommen gibt es in unserer Situation keinen passenderen Gegner als den THW. Denn, mal ehrlich, was haben wir denn zu verlieren? Nichts!" Im Gegenteil. "Stimmt die Tagesform und erwischen wir Kiel auf dem falschen Fuß, dann können wir vielleicht ja sogar was reißen. Wer weiß ..."

Der Allrounder, dessen Herzprobleme sich bei "diversen Untersuchungen an der Uniklinik gestern als nicht so dramatisch wie befürchtet" herausstellten, freut sich riesig auf das Spiel. Er messe sich am liebsten mit den Besten, so Wiegert. "Und es geht für mich auch und erst recht gegen Kiel nicht um Ergebniskosmetik, sondern um Punkte. Ich hoffe, dass ich das Training am Samstag mitmachen kann. Wenn dann auch mein 24-Stunden-EKG nichts Auffälliges zeigt, möchte ich schon gern am Sonntag dabei sein."

Trainer Frank Carstens, dem "nur wenig Zeit zum Aufarbeiten des erneuten Rückschrittes" in Balingen geblieben war, hofft nicht nur auf die Rückkehr des "Kämpfers vor dem Herrn", sondern auch auf das Wiedererstarken der anderen angeschlagenen Spieler wie Kjell Landsberg (Ferse), Andreas Rojewski (Knie), Matthias Musche, Stian Tönnesen oder Moritz Schäpsmeier (alle Infekt). "Wir sollten mit einem beherzten Auftritt unsere Chance suchen. Kiel ist zwar die mit Abstand beste Mannschaft der Welt und derzeit extrem dominant." Aber genau deswegen komme der THW als anspruchsvolle Aufgabe gerade recht: "Kiel ist ein dankbarer Gegner, denn es werden nicht unbedingt Punkte von uns erwartet", so Carstens, der im SCM-Spiel "viele kleine Baustellen" konstatiert und von seinen Akteuren am Sonntag vor allem eine Steigerung der Abwehr- und Torhüterleistung fordert.