"Uns fehlt einfach die Sicherheit"

Niegripp (fmö/sza) l Erneut konnten die Zerbster Landesklasse-Fußballer des TSV Rot-Weiß nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen. Sie unterlagen am Sonnabend beim Aufsteiger Blau-Weiß Niegripp klar mit 1:5 (1:1).

Die Rot-Weißen zeigten sich als geschlossene Einheit. Auch die verletzten Spieler waren mit vor Ort. Die Partie begann in rasantem Tempo mit Chancen auf beiden Seiten. Nach schönem Konter über die rechte Seite erkämpfte sich Bastian Wiegelmann den Ball und passte schnell auf Max Syring. Doch der Linienrichter hob die Fahne und entschied auf Abseits (5.). Drei Minuten später waren die Niegripper am Zuge. Nach Fehler von Sebastian Sens blieb Keeper Ricardo Werner Sieger. Nur eine Minute später ließ sich die Zerbster Abwehr komplett ausspielen und der Niegripper Kapitän Thomas Böttcher tauchte völlig frei vor Werner auf. Doch er drosch die Kugel, zum Glück für die Gäste, weit über das Tor.

In der 12. Minute eine dicke Möglichkeit für die Zerbster. Doch Wiegelmann köpfte, völlig unbedrängt, an den Pfosten. Die Partie war ausgeglichen. Zerbst fightete um jeden Ball. Ein Geschoss aus gut 25 Metern von Martin Thamm ging knapp am Tor vorbei (25.). Die Gäste agierten aggressiver und hatten phasenweise mehr Spielanteile. In der Folge war die Begegnung wieder ausgeglichen. Nach schöner Aktion über rechts setzte sich Wiegelmann gut durch und passte auf Thamm. Doch er schob die Kugel am Tor vorbei (36.). Zwei Minuten später die Zerbster Führung. Nach Flanke von Torben Fischer scheiterte erst Syring, doch Christopher Sens vollendete.

In der 43. Minute glichen die Niegripper durch Marcus Schlüter aus. Kurz vor der Pause Glück für den TSV, dass er nicht in Rückstand geriet, nachdem die Abwehr zu leicht ausgespielt wurde.

Beim ersten Angriff in Hälfte zwei kam Patrick Möbius im Strafraum allein an den Ball, schoss ihn aber in die dritte Etage. In der 49. Minute erhöhte Niegripp auf 2:1. Werner konnte einen langen Ball nicht richtig festhalten. Den Abstauber lupfte Paul Sandmann über ihn ins Gehäuse.

Zerbst kämpfte weiter. Nach grobem Fehler von Keven Sens kam ein Niegripper in Ballbesitz und zog ab, doch das Spielgerät ging über das Tor (53.). Auf der Gegenseite eine gute Aktion von Wiegelmann, doch Ch. Sens traf den Ball nicht richtig (55.). Kurz darauf nahm Florian Sens Maß und zog aus zirka 30 Metern ab. SG-Keeper Steffen Rateike hatte Probleme, klärte jedoch zur Ecke, die nichts einbrachte.

"Jeder wollte gewinnen und jeder hat gekämpft."

Zerbst war in dieser Phase überlegen. Nach Handspiel der Nie- gripper erhielt der TSV aus gut 25 Metern einen Freistoß, den F. Sens in die Mauer setzte (60.). Zerbst versuchte alles, aber der Abwehrriegel der Heimelf war einfach nicht zu knacken. Nach einem Konter der Gastgeber konnte Werner klären. Der nächste Konter über die rechte Seite brachte das 3:1 für die SG (69.). Werner zögerte beim Herauslaufen und Schlüter netzte ein.

Der TSV kämpfte weiter, doch die Niegripper waren einfach effektiver. In der 76. und 79. Minute machte Sandmann mit einem Doppelpack zum 5:1-Endstand alles klar. Fünf Minuten vor Schluss musste Ernst wegen seiner erneut aufgebrochenen Verletzung vom Platz. Für ihn kam Steve Wollgast.

"Wir kamen zuerst nicht ins Spiel, haben dann aber das Kommando übernommen und sind auch in Führung gegangen. Zwei gute Chancen wurden wegen Abseits abgepfiffen. Ein individueller Fehler führte zum 1:1. In Hälfte zwei waren die ersten zehn Minuten in Ordnung. Erneut zwei individuelle Fehler führten zum 3:1", berichtete Kapitän Florian Sens. "Uns fehlt einfach die Sicherheit, um nach einem Rückstand konzentriert weiter zu spielen. Wir haben unsere Ordnung verloren und dann noch das 4:1 und 5:1 kassiert", analysierte er.

"Wir haben es Niegripp zu leicht gemacht, Tore zu erzielen. So übermächtig waren sie nicht", so der Kapitän, der seinem Team bescheinigte: "Jeder wollte gewinnen und jeder hat gekämpft."

Zerbst: Werner - Florian Sens, Fischer, Keven Sens, Ernst (85. Wollgast), Sebastian Sens, Thamm, Wiegelmann (75. Reichhardt), Möbius, Christopher Sens, Syring.