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Zeitreise Neues Buch des Nobelpreisträgers Patrick Modiano

Am Ende fast ein Roman noir: Der Autor nimmt seine Leser mit in ein Paris der 60er Jahre, als Einheimische noch in abbruchreifen Häusern lebten. Und mitten drin ein junger Mann, der alles beobachtet.

11.09.2018, 16:40

München (dpa) - Auch in seinem neuen Buch "Schlafende Erinnerungen" unternimmt der französische Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano wieder eine Zeitreise. Er entführt uns in das Paris der 60er Jahre.

Ein junger Mann, von dem man annehmen kann, dass es der Autor selbst ist, durchstreift die Straßen Montmartres, verkehrt in verschiedenen Cafés und trifft rätselhafte Frauen mit dubiosen Bekannten. Es ist ein Paris, das noch nicht blank geputzt ist, in dem Einheimische noch in abbruchreifen Häusern und schäbigen Hotelzimmern leben. Ein Paris der kleinen Leute eben. Und mitten drin der junge Mann als Beobachter.

Doch eines Tages wird aus dem sorglosen Flaneur der Mitwisser eines Verbrechens: Eine junge Frau hat einen Mann erschossen und muss jetzt dringend die Tatwaffe entsorgen.

Dieser kleine Roman lässt sich keiner Gattung klar zuordnen. Es ist ein wehmütiges, langsam dahin fließendes Erinnerungsbuch, das Begegnungen und Orte schildert, bis die Erzählung am Schluss fast zu einem Roman noir wird.

- Patrick Modiano: Schlafende Erinnerungen, Hanser Verlag, München, 112 Seiten, 16,00 Euro, ISBN 978-3-446-26010-8.