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Aufgespiesst Preis-Frage: Ist Schulz zu teuer?

Für einen Martin gibt es drei Angela Merkel.

Von Axel Ehrlich 24.05.2017, 01:01

Berlin l Ganz schön teuer, so ein Schulz. Dafür kann er auch einiges vertragen. Aus stabilem, 45 Millimeter dickem Wellkarton. Mit extra starker Rückenstütze gegen Umfallen gesichert.

Die pappgewordene Hoffnung der Genossen („nur für den Einsatz im Innenbereich“) gibt es, natürlich in Lebensgröße, im offiziellen SPD-Fanshop für amtliche 49,90 Euro.

Der Aufstell-Martin besticht durch sein wirklich ausdauerndes, gewinnendes Lächeln. Er kommt allerdings nicht, wie sein lebendes Vorbild, einfach mal gratis im Rahmen seiner Wahlkampftour vorbei. Für die Anlieferung verlangt die SPD beziehungsweise ihr Online-Shop nochmal 10,29 Euro extra.

Dafür hat der Karton-Kamerad einen ganz, ganz entscheidenden Vorteil: Er kann sehr gut die Klappe halten. Anstatt wie ein ihm optisch ziemlich ähnlicher, bekannter SPD-Kanzlerkandidat sich und seine Genossen mit aktionistischen Aussagen um Kopf, Kragen und womöglich entscheidende Wahl-Prozente zu reden. Von daher gehen die knapp 50 Euro schon in Ordnung. Wobei: In der direkten Konkurrenzbetrachtung erscheint der Preis jetzt doch reichlich üppig. Angela Merkel, auch lebensgroß und mit ähnlichem Materialeinsatz, kostet nur 16,97 Euro. Der Wechselkurs liegt damit ziemlich genau bei 1:3, 1 Schulz = 3 Merkel.

Okay, vielleicht stammt der Schulz-Preis noch aus der Boom-Zeit des Kandidaten und die Genossen haben nur vergessen, das Preisschild zu ändern. Oder – sie warten einfach darauf, dass sein Kurs wieder steigt.