1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Veränderung leben: Loslassen: So gelingt der Neuanfang zum Jahreswechsel

Veränderung leben Loslassen: So gelingt der Neuanfang zum Jahreswechsel

Wer loslässt, hat beide Hände frei. Der Jahreswechsel lädt uns ein, Ballast abzuwerfen – warum Loslassen so schwer fällt und wie wir dennoch Platz für Neues schaffen.

Von Franziska Stawitz 31.12.2025, 08:00
Loszulassen heißt auch, " etwas Neues zu wagen", so Pfarrerin Henrike Kant vom Pfarrbereich Biederitz
Loszulassen heißt auch, " etwas Neues zu wagen", so Pfarrerin Henrike Kant vom Pfarrbereich Biederitz Foto: Nico Straube

Jerichower Land - Leben ist Veränderung. Das ist die einzige Konstante, die wir haben. Rund um den Jahreswechsel wird vielen Menschen das umso mehr bewusst. Altes, was nicht mehr stimmig ist, darf losgelassen werden. Das können schlechte Angewohnheiten sein, von denen wir wissen, dass sie uns nicht guttun. Genauso aber auch Jobs, die sich nicht mehr stimmig anfühlen oder Beziehungen zu anderen Menschen, die ihre besten Tage hinter sich haben.

'Lass doch los', geben wir anderen Menschen gern mit auf den Weg. Aber was heißt das überhaupt loszulassen? Pfarrerin Henrike Kant vom Pfarrbereich Biederitz mit einem Erklärungsversuch: „ Für mich heißt es frei zu werden, was zu wagen, ein Risiko einzugehen und mich bereit zu machen für Neues.“

Veränderung ist schwer

Klingt so einfach - und ist doch oft so schwer umzusetzen. Warum eigentlich? „Naja, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, da weiß man, was man hat“, sagt und lacht Kant. Auch ihr falle das Loslassen nicht immer leicht: „Ich muss mir das auch immer wieder sagen - nur wenn ich loslasse, kann auch das gute Neue kommen.“ Da hat sie recht.

Trotzdem scheuen viele Menschen die Veränderung, lieber nehmen sie gewisse Umstände und oft auch faule Kompromisse hin, als wirklich loszugehen und ihr Leben zu ändern. Für Henrike Kant nachvollziehbar: „Man sieht ja oft auch erst im Rückblick, dass es ein Elend war“, wenn es zum Beispiel darum geht, immer noch einen Job zu machen, der nicht glücklich macht.

Auch im Jahr 2025 gibt es Menschen, die nicht mehr an unserer Seite sind, die einen langen Weg mit uns gegangen sind. Manchen schnürt die Trauer die Kehle zu, anderen sitzt sie wie ein Stein auf der Brust und das Atmen fällt schwer. Wie geht man am besten mit so einem Verlust und dem Tod um? „Ich als Christin habe da für mich einen Weg gefunden“, so die Pfarrerin. „Auch wenn die Person nicht mehr bei uns und in unserem Wirkungskreis ist, so ist sie doch in unserer Erinnerung immer noch da.“

Weg mit dem Perfektionismus

Auf die Frage, was Henrike Kant in diesem Jahr belassen und nicht mit ins neue Jahr nehmen will, antwortet sie: „Den Perfektionismus, ich will es richtig und gut machen, bin aber dabei, jetzt die Stunden aufzuschreiben.“ Zu viel zu arbeiten - das möchte sie gern loslassen. Und sie hat noch einen Rat für alle, die sich besonders schwer tun, Dinge, die sich nicht mehr gut anfühlen, im alten Jahr zurückzulassen. „Guck mal, was du alles in der Hand hältst und dann schau, ob du nicht doch was loslassen kannst.“

Ein schöner Gedanke - ebenso wie dieser: Wer loslässt, hat beide Hände frei. Starten Sie mit weniger Gepäck ins Jahr 2026. Es könnte doch auch gut werden, oder?! Kommen Sie gesund und wohlbehalten ins neue Jahr. Wir lesen uns.