1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Wie weiter mit dem Rolandfest in Burg?

Tradition Wie weiter mit dem Rolandfest in Burg?

Das Rolandfest ist fester Bestandteil im Burger Veranstaltungskalender. Doch die Traditionsveranstaltung kommt auf den Prüfstand.

Von Petra Waschescio 16.11.2019, 00:01

Burg l „Der Stadtrat beschließt, das Rolandfest im Jahr 2020 auszusetzen“ – das könnte am 4. Dezember das Ergebnis einer gerade beginnenden Diskussion um das Burger Traditionsfest sein. Kulturschaffende, Geschäftsleute und Politiker haben sich für die nächsten Monate vorgenommen, genau hinzuschauen: Was läuft gut, was läuft schief und wie soll das Rolandfest eigentlich aussehen? Im dritten Quartal 2020 sollen dann Ergebnisse vorliegen. Im besten Fall ein neues Konzept für ein altbewährtes Fest.

„Der Vertrag mit der Veranstaltungsagentur läuft Ende des Jahres aus. Jetzt sollte man die Gelegenheit nutzen, um in Ruhe über die Zukunft des Festes nachzudenken“, sagt Dominik Patté, Sprecher des Kulturstammtischs. In Ruhe meint: ein Jahr Pause für das Rolandfest

Für ihn und seine Mitstreiter fehlt dem bisherigen Konzept die klare regionale Note. Die Standmieten seien häufig zu hoch gewesen für lokale Anbieter, beim Rahmenprogramm fehlten ihnen die kulturellen Akteure, Vereine und Gruppen aus der Region. Aber die Kritik geht weiter: Grundsätzlich müsse überlegt werden, welche Art von Waren auf dem Markt angeboten werden, ob das Programm unbedingt an drei Standorten – Rolandplatz, Gummersbacher Platz und Magdalenenplatz – stattfinden müsse und ob die richtigen Zugpferde für die Bühnen gebucht wurden. Am Freitagabend sei die Besucherzahl nicht gerade hoch gewesen. Zeitlich zu knapp habe die Veranstaltungsagentur oft die Absprachen mit den regionalen Anbieter getroffen, entsprechende Werbung sei deshalb schwierig gewesen. Und: Der Roland, der dem Fest den Namen gibt, müsse stärker im Fokus stehen, sagt Patté.

Auch in der Stadtverwaltung liegt das Thema Rolandfest längst auf dem Tisch. Das bestätigte am Freitag Stadtsprecher Bernhard Ruth. Das Fest soll in den Gesamt-Veranstaltungsplan der Stadt, für den der neu geschaffene Fachbereich Kultur den Hut aufhat, mit aufgenommen werden. Laut Ruth gibt es auch dort bereits Überlegungen, ob das Fest tatsächlich weiterhin an drei Tagen stattfinden sollte. Die Überlegungen gehen soweit, auch den Termin zur Disposition zu stellen: Muss es wirklich der September sein?

Im Kultur- und Sozialausschuss des Burger Stadtrates wird der Vorstoß, das Fest für ein Jahr auszusetzen und neu auszurichten und den Vertrag mit der bisherigen Veranstaltungsagentur nicht zu verlängern, am Montag zum ersten Mal diskutiert. Dort wird nach Auskunft von Ruth auch Maximilian Steib, Leiter des neuen Fachbereichs Kultur, und im Lagajahr verantwortlich für die touristische Vermarktung, seine Ideen für die Traditionsveranstaltung präsentieren. Endgültig entscheiden wird der Stadtrat am 4. Dezember.

Die öffentliche Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses findet am Montag, 18. November von 18 bis 22 Uhr in der Alten Kaserne 2, Beratungszimmer 310, drittes Obergeschoss, statt.