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Grundschule Skilauf, Knobeln und Kletterspaß

Waldschule mit der Bundeswehr: Die Grundschule Letzlingen war zu Gast in der Zeltstadt Born auf dem Truppenübungsplatz.

Von Petra Hartmann 01.06.2017, 21:00

Letzlingen l Die 35 Soldaten vom dritten Zug der zweiten Kompanie unter Leitung von Hauptfeldwebel Sebastian Gebel hatten sich eine Menge einfallen lassen für die Grundschüler. Das ging vom Sport mit Hampelmännern und Liegestützen über den Kienapfelweitwurf bis hin zu den Tieren und Pflanzen des Jahres.

„Das Projekt findet schon zum achten Mal statt“, sagt Schulleiterin Silvia Lehmann. Alle zwei Jahre lernen die Kinder hier Natur aus erster Hand kennen, treiben Sport und lösen knifflige Aufgaben.

Vor allem auf Teamarbeit kommt es immer wieder an. Zum Beispiel, wenn drei Schüler gemeinsam mit einem Paar Sommerski laufen sollen. Gar nicht so einfach, die rechten und linken Beine in einen gemeinsamen Rhythmus zu bringen.

Die achtjährige Louisa Rosenhagen hat sich bei der Übung am Knie verletzt. Nun wird sie von den beiden Stabsunteroffizieren Ann-Christin Ribbe und Franziska Brümmer medizinisch versorgt und darf den Mitschülern von der Trage aus beim Wettkampf zusehen. Doch auch die Kinder dürfen sich als Ersthelfer versuchen, und die zehnjährige Joy Alix Torge kann an den Soldatinnen gleich üben, wie man aus einem Halstuch eine Tragschlinge für einen verletzten Arm baut.

Rauchende Köpfe gibt es nebenan. Die Station, an der ein paar Stöckchen im Sand liegen, sieht auf den ersten Blick harmlos aus, hat es aber in sich. Vier Quadrate liegen dort. Die Schüler sollen davon vier Hölzer wegnehmen, so dass danach nur noch zwei Quadrate übrig bleiben. Gar nicht so einfach.

Dann soll ein aus Stöckchen gebautes Haus umgebaut werden. Schließlich hat Francine Gieler den richtigen Einfall und verschiebt zwei Hölzchen. Geschafft – jetzt zeigt der Giebel in die andere Richtung.

Mit Wasserpumpe und Schlauch müssen die Schüler an der nächsten Station hantieren. Hannah Meier (11) und Pascal Pape (10) erweisen sich dabei als zielsicheres Duo. Kein Wunder, dass es so gut klappt, immerhin ist Hannah Mitglied in der Jugendfeuerwehr, und Pascals Mutter ist Feuerwehrfrau.

An der nächsten Station sind Hauptgefreiter Dominik Brandt, Stabsgefreiter Markus Macke und die beiden Oberstabsgefreiten Philip Herbers und Tom Breithaupt verblüfft darüber, was die Kinder schon alles über Tiere wissen. Hier gilt es, Spuren zu lesen und Felle zu identifizieren. Ein ausgestopfter Fuchs und ein Hirschgeweih sind hier ebenfalls zu sehen. Es war kaum eine Gruppe dabei, die große Fehler gemacht hat, so das Fazit der Betreuer.

Auch über den Wolf wissen die Jungen und Mädchen schon sehr viel. Den Fragebogen über das größte einheimische Raubtier lösen sie zügig und ohne Probleme. Sie kennen das Märchen von den sieben Geißlein, sie wissen, wieviel Junge eine Wölfin wirft und wieviel Nahrung ein Wolf pro Tag benötigt. Nur das jägersprachliche Wort „Losung“ für die Hinterlassenschaften des Wolfs kennen sie nicht. Sie schreiben „Sch...“ hin, als gefragt wird, woran man erkennen kann, dass sich ein Wolf im Revier aufhält. Eine Antwort, die aber ebenfalls die volle Punktzahl einbringt.

Der Höhepunkt des Parcours ist zweifellos die Abteilung „Klettern“. Hier geht es über Bäume und Kletterseile, dann ein großes Netz entlang, und schließlich saust man auf einem am Seil baumelnden Ast in die Tiefe.

Das Waldprojekt gewinnen die Gruppen „Gottesanbeterin“ (Louisa Rosenhagen, Derek Könecke, Anton Schulz, Paul Römmer, Svea Klotz, Joy Torge, Sina Dittrich und Tim Bergmann) und „Tränendes Herz“ (Luise Tornow, Kai Leon Drüsedau, Flynn Friedrichs, Emely Meißner, Emilia Grunack und Nils Debernitz). Beide Gruppen erreichen eine Gesamtpunktzahl von 140 Punkten.

Zum Mittagessen gibt es Nudeln mit Tomatensoße, abends wird am Lagerfeuer gegrillt. Außerdem erleben die Grundschüler eine spannende Nachtwanderung mit Schatzsuche. Gestiftet hat den Schatz Anika Brückner, die Leiterin des Karriereberatungsbüros der Bundeswehr in Magdeburg. Den krönenden Abschluss des Tages bildet ein Signalpistolen-Feuerwerk.

Nach der Nacht im Zelt erwartet die Schüler noch eine Rettungsübung der Bundeswehr-Sanitäter, bevor es mit dem Bus gestern wieder zurück nach Letzlingen geht.