Vereine im Harz Dingelstedter Fußballer sind gerührt von großer Anteilnahme anderer Vereine an ihrem Schicksal
Im März vernichtete ein Feuer das Zuhause zweier Dingelstedter Vereine. Die Mitglieder von Schützengesellschaft und SV Fortuna sind seither obdachlos. Und erleben zugleich eine große Hilfsbereitschaft. Auch die Halberstädter Dartsspieler engagieren sich.

Dingelstedt. - Dass es solche Kreise zieht, rührt Dingelstedts Fußballer sichtlich. „Für uns war es überhaupt keine Frage. Wir mussten einfach helfen“, sagt Kevin Kalweit und schaut auf das, was übriggeblieben ist vom einstigen Sportlerheim in Dingelstedt. Das war im März abgebrannt.
Seither sind die Mitglieder der Schützengesellschaft Grün/Weiß 1892/199 Dingelstedt obdachlos, auch die Fußballer vom SV Fortuna vermissen ihr Vereinsheim. „Aber immerhin haben wir den Platz und können spielen“, sagt Oliver Pieper. Der Kauf eines Duschcontainers sowie die Anmietung zweier kleiner Container als Umkleidekabinen ermöglicht den Spielbetrieb. „Auch das konnten wir nur dank der vielen Spenden leisten, die wir seit dem Unglück bekommen haben.“
Welle der Hilfsbereitschaft für Dingelstedter Vereine ebbt nicht ab
Die Welle der Hilfsbereitschaft war und ist groß, wie der Besuch von drei Halberstädter Dartsspielern zeigt. Die haben eine Spende dabei. „Wir hatten schon im April ein kleines Benefizturnier auf die Beine gestellt“, berichtet Stefan Wuthenow. Doch man war gerade sehr mit den Herausforderungen der eigenen Vereinsgründung befasst, sodass es erst jetzt zur Übergabe der an dem Abend erspielten 300 Euro kommen konnte.
„Dass ein Verein, der gerade selbst eine neue Heimstätte aufbauen will, an uns denkt, ist unglaublich“, sagt Stephan Blume. „Man kann einfach mitfühlen, wie es euch geht,“ erwidert Andy Streckel. „In solcher Situation muss man in der Region einfach zusammenhalten.“
Die Unterstützung - finanziell wie moralisch - hilft, die schwierige Lage zu meistern. Gemeinsam mit den Schützen haben die Fußballer einen Architekten beauftragt, ein neues Vereinshaus zu planen. „Es wird ähnlich des alten. Aktuell laufen die Ausschreibungen und wir hoffen, im Frühjahr mit dem Wiederaufbau beginnen zu können.“ Denn nicht nur das Spiel verbinde die Sportler, auch die Geselligkeit nach den Spielen sei wichtig, so Fortuna-Chef Blume.