Erfolgreiche Jugendliche im Harz Goldregen für Halberstadts Lakomy-Schüler
Vier Jugendliche haben Halberstadt äußerst erfolgreich bei den sachsen-anhaltischen Landesspielen der Special Olympics vertreten. Warum das fast nicht möglich gewesen wäre.

Halberstadt/Halle. - Vier Schüler, neun Goldmedaillen - die Reinhard-Lakomy-Schule hat in Halle Eindruck gemacht und Halberstadt mehr als würdig vertreten. Und das gegen Teams aus ganz Sachsen-Anhalt.
Jasmin Albers, Leonie Sinzel, Tobias Becker und Damon Wendt waren bei den Schwimmwettbewerben der Special-Olympics-Landesspiele dabei. Die 15- bis 17-Jährigen besuchen die Förderschule „Reinhard Lakomy“ in Halberstadt und wurden von Lehrerin Peggy Lotz und dem pädagogischen Mitarbeiter Niels Günther auf die Landesspiele vorbereitet.
Medaillen über Medaillen für geistig behinderte Athleten
„Wir haben im Schwimmunterricht trainiert“, berichtet Peggy Lotz, „aber die Staffel konnten wir nicht üben.“ Das sei erst beim Einschwimmen möglich gewesen, ergänzt Niels Günther. Um so größer sei der Stolz darauf, auch über die 4x50 Meter Freistil gewonnen zu haben.
Nicht die einzige Goldmedaille. So gewann Tobias Becker Gold über 100 Meter Brust und 100 Meter Freistil, Leonie Sinzel sicherte sich den ersten Platz über 200 Meter Freistil und 100 Meter Rücken, Jasmin Albers siegte über die 25-Meter-Distanz im Rückenschwimmen - ebenso wie Damon Wendt. Silber gab es im Freistil für Leonie Sinzel über die 100 Meter und für Damon Wendt über 50 Meter. Bronzemedaillen gewannen Jasmin Albers über 50 Meter Freistil und Tobias Becker über 200 Meter Freistil.

Finanzen und Papierkram besondere Herausforderung
Fast wären die Halberstädter nicht dabei gewesen: Um an den Special Olympics teilzunehmen, müssen nicht nur Anmeldungen und Formulare ausgefüllt, sondern auch Finanzen aufgetrieben werden. „Die Familien können das nicht leisten“, sagt Niels Günther. Zum Glück habe der Förderverein der Schule unterstützt, die Avis-Autovermietung und Sport-Barz seien bei Busmiete bzw. Badeanzug- und T-Shirt-Kauf den Athleten entgegengekommen.
„Ohne solche Hilfe hätten unsere Schüler diese besonderen Erfahrungen nicht gemacht“, sagt Peggy Lotz. Dazu gehörte das Übernachten in einer Jugendherberge, die große Athletendisko und dass man abends gemeinsam essen gegangen sei. „Für uns alltägliche Dinge, aber solche Teilhabe ist unseren Schülern sonst meist nicht möglich.“
Jetzt hoffen alle, dass die Leistungen der Halberstädter bei der Sachsen-Anhalt-Meldung für die Bundesspiele im kommenden Jahr berücksichtigt werden.