Geschichte erleben im Harz Halberstadt bietet einen ganz besonderen Blick auf die Sportgeschichte
Mitten auf dem Holzmarkt stehen Figuren. Noch bis zum 24. August sind sie hier platziert und erzählen Sportgeschichte - was auch Langensteiner Sportler zu einem Besuch veranlasste.

Halberstadt/Langenstein. - Die Idee kam vom Spielerrat der Landesklasse-Fußballer Langensteins - und traf auf Zustimmung. Deshalb stand am Mittwochabend ein Ausflug ins Stadtzentrum Halberstadts für die Herrenteams des SV Langenstein auf der Agenda.
Sie besuchten gemeinsam mit Trainern und Betreuern die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“, die noch bis Sonntag, 24. August, auf dem Holzmarkt in Halberstadt zu sehen ist. Sie beleuchtet die Schicksale von 16 deutschen Sportlern, deren Karrieren und Leben durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten eine dramatische Wendung nahmen: Ausgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung – und in vielen Fällen sogar der gewaltsame Tod.
Der geschichtlicher Bogen reicht bis zum eigenen Heimatort Langenstein
Vereinsvorsitzender Sebastian Knobbe, der am Fallstein-Gymnasium Osterwieck unter anderem Geschichte unterrichtet, führte durch die Ausstellung. Anhand ausgewählter Biografien zeigte er, wie schnell das Leben der gefeierten Frauen und Männer nach 1933 zerstört wurde.
So wie bei der Leichtathletin, Hockey- und Handballspielerin Lilli Henoch: Die mehrfache deutsche Meisterin und Rekordhalterin wurde 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. Auch ihr Bruder Max Henoch überlebte die NS-Zeit nicht – er starb im April 1945 im Konzentrationslager Langenstein. Damit ergab sich ein direkter historischer Bezug zum Heimatort der Langensteiner Fußballer. „Der Besuch zeigte, Sport bedeutet nicht nur Erfolg – sondern auch Verantwortung und Erinnerung“, so Knobbe.
Organisiert wird die Ausstellung vom Zentrum deutsche Sportgeschichte e. V. im Rahmen des Projektes Jüdische Kultur in Sachsen-Anhalt 2025, initiiert vom Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt.