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Pfingstmasche Adrenalinkick und Glücksspiel

Viele Haldensleber Familien besuchen zurzeit die Pfingstmasche. Doch wie viel Spaß gibt es für wenig Geld?

Von Julia Irrling 24.05.2018, 01:01

Haldensleben l Mit lauter Musik und Lichteffekten locken die Fahrgeschäfte und Glücksspielstände der Pfingstmasche zurzeit zahlreiche Haldensleber an. Billig ist ein Besuch aber nicht. Was man für jeweils zehn Euro geboten bekommt, testeten die Volontärinnen Lan Dinh und Julia Stegmann.

Beim Fahrgeschäft „Magic“ wurde Lan Dinh schon beim Anschauen schwindlig. Denn das gesamte spinnenähnliche Fahrgeschäft und die Waggons drehten sich in verschiedene Richtungen gleichzeitig: vorwärts, rückwärts sowie kreuz und quer. Mit wackeligen Beinen stieg sie wieder aus. „Magic“ ist nichts für schwache Nerven, Adrenalin-Junkies kommen bei 3,50 Euro voll auf ihre Kosten.

Zur Erholung ging es ab zur „Mäusefalle“. Lan Dinh suchte im Spiegellabyrinth den Ausgang. Verzerrte Spiegelbilder und Dopppelgänger brachten zum Schmunzeln. Die vielen Spiegel irritierten. Hinzu kam ein weißer Nebel, der die Sinne verwirrte. Nach vielen Sackgassen fand sie doch endlich heraus. Eine lustige Irrwanderung für drei Euro.

Bei der Berg- und Talbahn „Musikpalast“ erlebte Lan Dinh eine rasante Fahrt für 2,50 Euro. Es war spaßig und glücklicherweise wurde ihr nicht so schwindelig wie beim „Magic“. Ein Euro war noch übrig, der landete direkt im Münz-Schlitz eines Greifautomaten. Doch es war ein reines Glücksspiel, der Greifer packte nicht richtig beim Pokemon-Plüschtier zu.

Das Pokemon übte einen derart großen Reiz aus, dass auch Volontärin Julia Stegmann ihr Glück versuchen musste. 1,50 Euro verlor sie so an den „Grapscher“. Erfolglos und leicht frustriert - das kann doch so schwer nicht sein! - beschloss sie, ihr restliches Geld sinnvoller zu investieren. Und wo ginge das besser als beim Dosenwerfen? Vorausgesetzt natürlich, man trifft das Ziel.

Für vier Euro bekommt man drei Bälle. Nach den ersten zwei Versuchen, die immerhin in die richtige Richtung gingen, war jedoch klar, dass sich auch hier kein Erfolg einstellen würde. Drei Bälle sind mindestens fünf zu wenig, zumindest wenn man keinerlei Erfahrung im zielgerichteten Werfen von Gegenständen besitzt. Da nun schon mehr als die Hälfte des Budgets aufgebraucht war, musste eine richtig sichere Kiste her. Julia Stegmann entschied sich für das Entenangeln. Ähnlich wie bei Glückslosen, bei denen die Schwierigkeit maximal im Aufreißen von Papier besteht, muss man über keine außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten verfügen. Zehn Enten später befanden sich drei Euro weniger im Portemonnaie und ein kleines Plüschherz im Besitz der stolzen Volontärin. Das restliche Geld, 1,50 Euro, investierte Julia Stegmann in eine kleine Portion Zuckerwatte. Dieses süße und klebrige Zeug gehört einfach zu einem Rummel dazu.

Fazit: Mit einem Budget von 20 Euro kann man zu zweit doch einiges auf der Pfingstmasche erleben. Dabei ist für jeden etwas dabei. Abenteuerlustige können ihren Adrenalindurst stillen. Doch auch Besucher, die es ruhiger mögen, kommen auf ihre Kosten.