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Viele Besucher beim Tag der offenen Tür in der Volksstimme / 439 Euro für das Waisenhaus Gäste schwelgen beim Anblick alter Fotos in Erinnerungen und spenden für guten Zweck

Von Andrea Schröder 30.01.2013, 02:15

439,73 Euro: Das ist der Erlös der Spendenaktion gestern in der Havelberger Volksstimme. Von um 10 Uhr an herrschte bis zum späten Nachmittag ein ständiges Kommen und Gehen. Viele Gäste nutzten den Tag der offenen Tür für einen Besuch in der Schulstraße 8.

Havelberg l Alte Fotos aus der Sammlung von Wolfgang Masur und dem Archiv von Franz Schurwanz gab es gestern zum Tag der offenen Tür bei der Havelberger Volksstimme zu sehen und auch zum Mitnehmen. Christel und Helmut Knopf sind als Heimatforscher stets auf der Suche nach historischen Dokumenten und waren deshalb gestern auch die Ersten, die in den Räumen der Redaktion in der Schulstraße begrüßt wurden. Gemeinsam mit Wolfgang Masur und Bernhard Maslow begann schnell das große Erinnern an längst vergangene Zeiten. Bald gesellten sich immer neue Besucher hinzu, zu denen auch Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski und der Verbandsbürgermeister des Elbe-Havel-Landes Bernd Witt gehörten.

"Guck mal, das ist doch der Chef der PGH Haarpflege Atzpadin", hieß es, oder "hier ist Edwin Weidenbach zu sehen, der einen Marwitz-Bügel zeigt." Auf einem alten Hochzeitsfoto fiel es auch Anneliese Wegner nicht schwer, den heutigen Kegel-Trainer Manfred Schlesinger zu erkennen. Andere Fotos zeigten den Großvater und Vater von Friedrich-Wilhelm Block oder Irmgard Mayer von der Drogerie Gützkow. So wie ein Foto von Schuhmacher Schröder fanden gestern viele Fotos neue Besitzer. "Ich habe mir vor allem alte Ansichten von Havelberg mitgenommen", zeigte Anneliese Wegner eine Auswahl neueren Datums. Aber auch ein Foto aus dem Krankenhaus mit Dr. Hartmann und Dr. Müller gehört ihr jetzt. Viele Jahre war sie Lehrausbilderin im Krankenhaus.

Käthe Totzke ent-

deckte ein Foto, das ihren damals etwa zwei Jahre alten Sohn Frank um 1977 beim Wiegen in der Kinderkrippe zeigt. Nadine Günzel-Brickenkamp suchte nach alten Motiven für ihren Mann, der auf seine Internetseite über die Hansestadt Havelberg gern auch alte Postkarten stellt. Kerstin Wier begleitete sie und half ihr bei der Suche.

"Das ist das Motiv von einer sehr schönen alten Postkarten von 1907", machte Helmut Knopf aufmerksam. Sie zeigt die Eröffnung der Sandauer Brücke in Havelberg. Als erstes Fahrzeug fuhr eine Postkutsche darüber. Ein anderes Foto zeigt eine Havelberger Ansicht von vor 1903, denn darauf ist noch die alte Brauerei Schünemann zu sehen, jetzt steht dort das ehemalige Postgebäude.

Bernd Witt plauderte mit Helmut Knopf zum Beispiel über die Bismarck-Kurie in Schönhausen. "Es gibt immer noch Feinheiten, die mein Wissen erweitern", sagte der Verbandsbürgermeister. Er traf gestern übrigens auch einen Skatkumpel. Silvia und Walfried Schippke waren aus Arneburg nach Havelberg gekommen, weil sie Andrea Schröder kennen und sich für die Berichte über die Havelberger Pioniere in Kunduz/Afghanistan sehr interessiert haben. Die Drei sind auch leidenschaftliche Angler, was sie schnell zum nächsten Thema brachte: der Entwurf für das Naturschutzgesetz "Elbaue Jerichow". "Für uns Angler sind die ganzen Einschränkungen und Verbote nicht nachzuvollziehen, zumal sich die Angelvereine ja auch um den Gewässerschutz kümmern", waren sie sich einig.

Der Besuch bei der Bundeswehr in Kunduz war der Auslöser für die Spendenaktion gestern. Denn dazu gehörte auch ein Abstecher ins Waisenhaus dort. Im Wissen darum, dass mit vergleichsweise wenigen Mitteln dort viel Hilfe und ein Beitrag zur Unterstützung der Bildung von Kindern geleistet werden kann, wurde die Aktion ins Leben gerufen. Ein dickes Dankeschön geht hiermit an alle Helfer und Spender.